Straumann bleibt auf Wachstumskurs
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Basel – Nach einem erneut guten Geschäftsjahr stellt Straumann auch für das bereits laufende 2025 weiteres Wachstum in Aussicht. Allerdings fällt die Prognose des Dentalimplantateherstellers wie üblich erst einmal etwas zurückhaltend aus.
Im vergangenen Jahr hat Straumann 2,5 Milliarden Franken umgesetzt, ein Plus von 3,7 Prozent. Organisch – also ohne Wechselkurseffekte und Übernahmen – wuchs Straumann dagegen um 13,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr, als das Plus bei 9,8 Prozent lag, hat sich das Wachstum damit etwas beschleunigt.
Getragen wurde das Wachstum nicht zuletzt durch Marktanteilsgewinne im Kerngeschäft, wie CEO Guillaume Daniellot während der Bilanzmedienkonferenz am Mittwoch sagt. Dabei fiel gerade in der Region Asien/Pazifik das Umsatzplus im Gesamtjahr mit 33 Prozent sehr stark aus. Dagegen kam die Region Nordamerika gerade mal auf ein Plus von 3,6 Prozent.
Dennoch zeigt sich Daniellot sehr zufrieden mit dem Wachstum in Nordamerika. «Wir sind stärker als der Markt gewachsen», betonte der Manager bereits im Gespräch mit AWP. Zuletzt hatten einige Konkurrenten sogar von einem rückläufigen Geschäft geredet. Straumann dagegen hat laut dem CEO eine gewisse Nachfragedynamik seit Jahresbeginn verzeichnet. Daher zeigt sich der CEO denn auch zuversichtlich, dass Straumann in der Region im laufenden Jahr besser abschneiden werde.
Die neue US-Regierung bereitet Daniellot unterdessen wenig Sorge. Straumann verfüge über Produktionskapazitäten in den USA, so dass der Konzern von möglichen Zöllen nicht wirklich betroffen sein dürfte. Generell gelte es abzuwarten, was aus den vielen Ankündigungen der vergangenen Wochen am Ende umgesetzt werde.
Asien/Pazifik normalisiert sich weiter
Das Wachstum in der Region Asien/Pazifik wiederum dürfte 2025 zwar noch zweistellig sein, aber eher dem Plus aus dem vierten Quartal (+19%) nahe kommen. Beim Wachstum in Asien müsse bedenken, dass in China die Einführung des volumenbasierten Beschaffungsprozesses und der Nach-Corona-Nachholbedarf Anfang 2024 das erste Semester geprägt hätten, führt Daniellot weiter aus.
Auf Gewinnebene richtet Straumann selbst seine Prognose am operativen Kerngewinn (Core EBIT) aus, der um Posten wie etwa Abschreibungen aus Kaufpreisallokation, Wertminderungen, Restrukturierungskosten etc. bereinigt ist. Dieser stieg auf 650 Millionen an und die entsprechende Marge lag bei 26 Prozent. Bereinigt um Währungseffekte lag sie bei 27,6 Prozent und damit genau in der von Straumann in Aussicht gestellten Spanne von 27 bis 28 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 439 Millionen übrig nach 247 Millionen im Jahr zuvor.
Höhere Dividende vorgeschlagen
Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen eine höhere 0,95 Franken je Aktie erhalten. Im Vorjahr waren es 0,85 Franken.
Mit Blick nach vorne setzt sich das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und eine Kern-EBIT-Marge zum Ziel gesetzt, die 30 bis 60 Basispunkte über dem 2024er Wert von 26,7 Prozent zu liegen kommen soll. Analysten haben in ihren ersten Reaktionen moniert, dass der Ausblick sehr zurückhaltend wirke.
Nachdem die Aktien zunächst als einer der schwächsten Titel im SLI in den Handel gestartet waren, drehten die Titel ins Plus und schlossen den Handel als grösster Gewinner bei den Blue Chips ab. Die Titel rückten am Ende um deutliche 4,6 Prozent vor. (awp/mc/ps)