Europa-Schluss: Rücksetzer weitet sich aus

Europa-Schluss: Rücksetzer weitet sich aus
(Adobe Stock)

Paris/London/Zürich – Die europäischen Börsen haben zu Wochenbeginn teilweise an ihre jüngsten Verluste angeknüpft. Der EuroStoxx50 fiel am Montag zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit eineinhalb Wochen. Er ging mit minus 0,39 Prozent auf 5.453,76 Punkte aus dem Handel. Vor allem Aktien aus konjunkturabhängigen Branchen und Sektoren wie Technologie, Rohstoffproduktion und Industriegüter gerieten unter Druck.

An der französischen Börse verlor der Cac 40 0,78 Prozent und schloss mit 8.090,99 Zählern. Ausserhalb der Eurozone beschlossen der Schweizer SMI und der Londoner FTSE 100 den Börsentag hingegen kaum verändert./bek/he

Bis zum Mittag hatte der Ausgang der Bundestagswahl an den Märkten noch für verhaltene Erleichterung gesorgt. Am Nachmittag drehten die Kurse aber ins Minus. Die Union gewann die Bundestagswahl klar und dürfte mit Friedrich Merz den nächsten Kanzler stellen. Nun läuft alles auf ein Bündnis aus Union und SPD hinaus, da die beiden Parteien im neuen Bundestag für eine Mehrheit genug Sitze haben.

Zahlreiche deutsche Aktien mischten sich am Montag mit Anstiegen um bis zu 2,6 Prozent unter die grössten EuroStoxx-50-Gewinner, darunter der Rückversicherer Munich Re, der Autobauer Volkswagen und der Logistiker DHL Group .

Schwäche zeigten dagegen Schneider Electric mit fast 7 Prozent Minus. Die Fantasie, Elektrotechnikkonzerne seien wegen des Megatrends Künstliche Intelligenz ein wichtiger Profiteur des Ausbaus von Rechenzentren, erhielt am Montag einen Rückschlag. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf eine Analyse der US-Investmentbank TD Cowen berichtete, habe der Softwarekonzern Microsoft wohl begonnen, Leasing-Verträge für Rechenzentren deutlich zurückzuschrauben.

Zum Schlusslicht im EuroStoxx wurden aber Prosus mit einem Rückschlag von fast 9 Prozent nach einem Übernahmeangebot für Just Eat Takeaway . Die Offerte von 20,30 Euro je Aktie liess die Papiere des Lieferando-Mutterkonzerns um mehr als die Hälfte auf über 19 Euro nach oben springen. Das trieb auch andere Papiere der Branche an. So legten Deliveroo in London um 4,7 Prozent zu.

Der Wahlausgang in Deutschland lenkte die Aufmerksamkeit auf europäische Rüstungswerte – über das deutsche Unternehmen Rheinmetall hinaus. Für die Aktien von BAE Systems ging es in London um rund 4 Prozent nach oben. Auch Airbus waren als möglicher Profiteur mit plus 2,7 Prozent gefragt. (awp/mc/pg)

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