SIG steigert Profitabilität zum Jahresende

SIG steigert Profitabilität zum Jahresende
Samuel Sigrist, CEO SIG Group. (Foto: zvg)

Neuhausen am Rheinfall – Dem Verpackungsspezialisten SIG ist 2024 bei der Profitabilität ein Schlussspurt gelungen. Damit kam die Marge im Gesamtjahr trotz der Startschwierigkeiten nur leicht unter dem Vorjahreswert zu liegen. Das Wachstum fiel im Rahmen der Erwartungen aus.

Der Umsatz stieg 2024 um 3,0 Prozent auf 3,33 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Bereinigt belief sich das Plus auf 3,9 Prozent und lag damit im Rahmen der vom Management angepeilten rund 4 Prozent. Der Wert bezieht sich auf das währungsbereinigte Wachstum ohne die Preisentwicklung für Kunststoff, da diese im Standbeutel und dem sogenannten Bag-in-Box-Geschäft direkt an die Kunden weitergegeben wird.

Der bereinigte Betriebsgewinn EBITDA stieg zwar weniger stark, nämlich nur um 2,1 Prozent auf 819,5 Millionen Euro, und die entsprechende Marge kam bei 24,6 nach 24,9 Prozent zu liegen. Das war aber deutlich besser als erwartet: Das Unternehmen hatte lediglich einen Wert «am unteren Ende der Bandbreite von 24 bis 25 Prozent» angepeilt, und auch die Analysten waren im Schnitt (AWP-Konsens) nur von 24,2 Prozent ausgegangen.

Bag-in-Box-Probleme behoben
Das gute Abschneiden erklärt sich mit einer satten Verbesserung im Schlussquartal. So kam die Marge zwischen Oktober und Dezember bei 26,2 Prozent zu liegen.

Bekanntlich kämpfte das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte mit Produktionsengpässen im nordamerikanischen Bag-in-Box-Geschäft. Diese seien inzwischen behoben worden. Dämpfend auf die Marge wirkten sich im Gesamtjahr ausserdem Währungseffekte und höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten aus.

Der bereinigte Reingewinn nahm um 3,2 Prozent auf 308,1 Millionen ab. Dieser Rückgang sei hauptsächlich auf höhere Abschreibungen sowie Zins- und Steueraufwendungen zurückzuführen. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen nun eine Dividende von 0,49 Franken je Aktie erhalten, nach 0,48 Franken im Vorjahr. Dies entspreche einer Ausschüttungsquote von 65 Prozent.

Marktanteile gewonnen
Laut CEO Samuel Sigrist hat sich SIG mit den ausgewiesenen Zahlen besser entwickelt als der Markt. Es seien insbesondere im Geschäft mit Kartonverpackungen Marktanteile gewonnen worden. Konkret habe ein Wachstum von 6 Prozent resultiert – und zwar auch dank eines Mengenwachstums und nicht nur wegen Preiserhöhungen. Zudem seien 75 neue Abfüllanlagen platziert worden. Insgesamt seien aktuell weltweit 1434 Anlagen in Betrieb.

Das Geschäft mit Standbeutel und den sogenannten Bag-in-Boxes habe sich im Verlauf des zweiten Halbjahres erholt. So habe im zweiten Halbjahr ein Wachstum von 2,5 Prozent resultiert, nachdem das Geschäft im ersten Semester um gut 12 Prozent eingebrochen sei – wegen der hausgemachten Probleme in den USA und einem ungünstigen Marktumfeld in Nordamerika.

Von Vorteil sei gewesen, dass die Schnellrestaurantketten in der zweiten Jahreshälfte in der Region ihre Marketingaktivitäten intensiviert hätten. Diese sind ein gewichtiger Abnehmer von Bag-in-Boxes zur Versorgung der Getränkeautomaten.

2025 ähnliches Umfeld
Im laufenden Jahr erwartet SIG insgesamt ein ähnliches Marktumfeld wie 2024. Konkret peilt das Unternehmen ein bereinigtes Wachstum von 3 bis 5 Prozent an. Die EBITDA-Marge soll in einer Bandbreite von 24,5 bis 25,5 Prozent zu liegen kommen. Wie üblich sei beim Wachstum und der Marge mit einer besseren zweiten Jahreshälfte zu rechnen.

Im Verwaltungsrat von SIG kommt es zu Veränderungen. Nebst dem bekannten Wechsel im Präsidium – Ola Rollén soll auf Andreas Umbach folgen – haben auch Matthias Währen und Wah-Hui Chu ihren Rücktritt angekündigt. Der ehemalige Emmi-Chef Urs Riedener und der Niren Chaudhary sollen sie ersetzen. Ausserdem schlägt der Verwaltungsrat vor, Laurens Last wegen eines Rechtsstreits nicht mehr in den Verwaltungsrat wählen zu lassen. (awp/mc/ps)

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