CH-Verlauf: SMI verharrt mit knappen Gewinnen unter 13’000er Marke
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Zürich – Für den Schweizer Aktienmarkt geht es am Dienstag leicht aufwärts. Allerdings bewegt sich der Leitindex trotz seiner knappen Gewinne weiter unter der 13’000-Punkte-Marke, die er am Vortag erstmals nach oben durchbrochen hatte. Am Ende eines volatilen Handelstages war das Barometer dann aber kaum verändert aus dem Handel gegangen. Auch am heutigen Handelstag halte die Zurückhaltung an. Investoren seien merklich weniger risikofreudig als zuvor, so der Tenor in Händlerkreisen.
Als einen der Hauptgründe für diese Zurückhaltung nennen Börsianer die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Dieser erklärte am Montag, dass die Zölle gegen Kanada und Mexiko eingeführt würden, sobald die einmonatige Aufschubfrist nächste Woche ende. Zudem will das Regierungsteam von Trump die von seinem Vorgänger verhängten Kontrollen über Chip-Exporte nach China noch verschärfen. Dass die Verunsicherung der Investoren weiterhin gross ist, zeigte laut Händlern auch der Goldpreis, der von Rekord zu Rekord eilt. Aber auch die Ankündigung von Microsoft, dass es Leasingverträge für Datencenter gekündigt habe, schüre vor den morgigen Quartalszahlen von Nvidia die Nervosität, heisst es.
Der Leitindex SMI gewinnt gegen 10.55 Uhr 0,19 Prozent hinzu auf 12’977,33 Punkte. Zum Wochenstart hatte das Barometer bei 13’016 Punkten seine bisherige Bestmarke gesetzt. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, weist ein knappes Minus von 0,05 Prozent auf 2107,94 Punkte auf, während der breite SPI mit +0,01 Prozent auf der Stelle tritt bei 17’145,83 Zählern. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer mit je 15 die Waage.
Im Vergleich zu seinen europäischen Pendants wie Dax, Cac-40 oder auch FTSE 100 hält sich der SMI mit den aktuellen Gewinnen etwas besser. Dies ist vor allem den Avancen der drei Schwergewichte geschuldet. So klettern Novartis um 1,0 Prozent und Roche um 0,1 Prozent. Nestlé wiederum haben sich nach einem schwachen Start mittlerweile wieder ins Gewinnerfeld vorgearbeitet und ziehen um weitere 0,3 Prozent an, nachdem sie alleine an den beiden vorangegangenen Handelstagen jeweils mehr als 3 Prozent hinzugewonnen haben.
Es sind aber nicht nur die beiden grossen Pharmawerte, die aktuell gesucht sind. Auch Alcon, Sonova und Lonza sind mit Aufschlägen von bis zu 0,6 Prozent unter den grössten Gewinnern zu finden. Der Augenheilkunde-Spezialist Alcon wird nach dem heutigen US-Börsenschluss seine Zahlen für 2024 vorlegen.
Neben den Vertretern der Gesundheitsbranche ziehen auch die verschiedenen Versicherungstitel an. So verteuern sich Swiss Life um 1,0 Prozent, Swiss Re (+0,5%) und Zurich (+0,1%) folgen mit etwas Abstand. Der Rückversicherer Swiss Re wird am Donnerstag über den Geschäftsgang 2024 berichten.
Aus den Reihen der Blue Chips stehen daneben noch Holcim (+0,9%) zum Wochenschluss an und Adecco (-0,9%) bereits am morgigen Mittwoch. Bei dem Personaldienstleister gehen Analysten vor allem von einer Dividendenkürzung aus.
Grösster Verlierer unter den Blue Chips sind allerdings die Titel der SIG Group mit -13 Prozent. Ein Rechtsstreit im Verwaltungsrat überschattet die vorgelegten Zahlen. Das Gremium spricht sich wegen eines Streits rund um Zahlungen nach einem Verkauf gegen die Wiederwahl des amtierenden Verwaltungsrats Laurens Last aus.
Sika, VAT und Logitech zählen mit Kursverlusten von bis zu 1,5 Prozent ebenfalls zu den grösseren Verlieren. VAT wird kommende Woche endgültige Zahlen vorlegen. Wie es in einer Vorschau der ZKB heisst, seien die grundsätzlichen Erwartungen im Markt für das laufende Jahr zuletzt eher wieder gesunken.
Aus den hinteren Reihen haben sich unter anderem Dormakaba (+0,6%), PSP Swiss Property (-2,4%) und CPH (-3,7%) zu Wort gemeldet mit Zahlen.
Bei Papieren wie Aryzta (+2,7%), Avolta (+1,1%) oder auch Siegfried (-2,9%) sind es unterdessen Analystenkommentare, die für Bewegung in den Titeln sorgen.
Noch stärker geht es für das Biotechunternehmen Idorsia (-6,7%) abwärts, bevor es an diesem Nachmittag nach Börsenschluss seine Anleihengläubiger um einen weiteren Aufschub für seine Wandelanleihe bittet. Am Donnerstag folgen zudem noch die endgültigen Zahlen für 2024.
Die Papiere von Swissquote (-7,0%) wiederum geben im Gleichschritt mit der wichtigsten Digitalwährung Bitcoin nach. Diese leidet aktuell unter der allgemeinen Schwäche des Marktes für Kryptowährungen. Zudem belaste ein Hackerangriff auf die Kryptobörse Bybit. (awp/mc/ps)