Einkaufsmanagerindex im Februar knapp unter Wachstumsniveau
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Zürich – Die exportorientierte Schweizer Industrie ist trotz des zunehmenden Protektionismus der Trump-Regierung und der steigenden Unsicherheiten zuletzt etwas zuversichtlicher geworden. Bei den vor allem binnenorientierten Dienstleistern bleibt die Stimmung derweil gut.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie stieg im Februar (saisonbereinigt) um 2,1 auf 49,6 Zähler. Beim PMI deuten Werte ab 50 Punkten auf Wachstum und Werte darunter auf einen Rückgang hin.
Wie schon im vergangenen Herbst liege der Index damit nur noch knapp unter der Wachstumsschwelle, teilte die UBS am Montag mit. Sie gibt den Index zusammen mit dem Einkaufs- und Supply-Management-Verband Procure heraus. Der Indikator verharrt nun seit mehr als zwei Jahren unter der Marke von 50 Punkten.
Den PMI im Februar gestützt habe insbesondere der zuletzt rückläufige Auftragsbestand, der sich im Februar stabilisiert habe. Eine verbesserte Auftragssituation berge zudem das Potenzial, sich künftig positiv auf andere Subkomponenten und damit den Gesamtindex auszuwirken, schreiben die Ökonomen der Grossbank.
Dienstleistungssektor weiter klar positiv
Der PMI des Dienstleistungssektors notierte im Februar zwar 0,4 Punkte tiefer als im Januar; er liegt mit 56,8 Punkten aber weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle und konnte damit den starken Anstieg vom Januar mehr oder weniger bestätigen.
Sowohl die Komponente der Geschäftstätigkeit als auch jene der Beschäftigung blieben im Februar deutlich über der 50-Punkte-Marke und weisen damit auf ein Wachstum hin. Die Bestätigung der Januarwerte dieser beiden Schlüsselkomponenten deute auf eine nachhaltige Expansion im Dienstleistungssektor hin, schreibt die UBS dazu.
Dafür spreche auch die Entwicklung der Komponente der Neuaufträge, die weiter zulegen konnte. Die Auftragsbestandskomponente sei zwar im Vergleich zum Vormonat gefallen, notiere aber dennoch deutlich über der Wachstumsschwelle.
Mehr Protektionismus befürchtet
Trotz der Verbesserung in der Industrie und dem weiter guten Stand im Dienstleistungssektor bleiben die Unternehmen gefordert. In der jüngsten PMI-Umfrage wurden die Unternehmen auch wieder zu ihren Erfahrungen und Erwartungen in Bezug auf protektionistische Massnahmen befragt.
Demnach sieht sich weiterhin eine grosse Mehrheit der Industrieunternehmen nicht durch Handelshemmnisse betroffen. Die Befürchtungen aber, dass solche im Jahresverlauf eingeführt werden können, steigen. Im Februar erwarteten gemäss den Angaben 55 Prozent der Befragten einen Anstieg solcher Massnahmen in den kommenden zwölf Monaten. Dies sind 15 Prozent mehr als im Januar und Dezember.
Neu hätten auch keine Unternehmen mehr angegeben, dass sie mit einer Abnahme der Handelshemmnisse in den kommenden zwölf Monaten rechnen würden.
Anders fiel die Einschätzung im Dienstleistungssektor aus. Im Februar fiel der Anteil der Befragten, die eine Zunahme von protektionistischen Massnahmen erwarteten, wieder auf unter 30 Prozent. (awp/mc/ps)