Helsana verbessert 2024 Gewinnzahlen deutlich

Dübendorf – Der Krankenversicherer Helsana hat im vergangenen Jahr bei einem höheren Prämienvolumen den Gewinn stark gesteigert. Per Anfang 2025 verzeichnete die Versicherungsgruppe dank einer unterdurchschnittlichen Prämienerhöhung zudem deutlich mehr neue Kundinnen und Kunden.
Insgesamt erzielte Helsana 2024 ein Jahresergebnis von 448 Millionen Franken, nachdem im Vorjahr ein kleiner Gewinn von 11 Millionen Franken resultiert hatte, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Prämieneinnahmen legten im vergangenen Jahr mit einem Plus von knapp 6 Prozent auf 8,25 Milliarden Franken zu.
«Speziell erfreulich» war für CEO Roman Sonderegger das klar verbesserte versicherungstechnische Ergebnis von 140 Millionen, wie er an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich sagte. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) der Gruppe verbesserte sich auf 98,3 Prozent von 100,4 Prozent im 2023. Eine Combined Ratio unter 100 Prozent bedeutet, dass die Ausgaben im Versicherungsgeschäft geringer waren als die Prämieneinnahmen.
Profitieren konnte der Krankenversicherer aber auch von einem Kapitalanlageerfolg im Umfang 367 Millionen Franken. Das entsprach einer Performance von 7,2 Prozent gegenüber 5,9 Prozent im Jahr davor. «Unsere Asset Manager haben einmal mehr eine Outperformance erzielt», sagte Sonderegger.
Vorausschauende Prämienpolitik
Auch in der Grundversicherung konnte Helsana mit einer Combined Ratio von 100,1 Prozent (Vorjahr 103,9 Prozent) versicherungstechnisch ein fast ausgeglichenes Ergebnis erzielen. Damit habe sich die Strategie des Versicherers ausbezahlt, bereits vor zwei Jahren mit einer «vorausschauenden Prämienpolitk» auf die steigenden Gesundheitskosten zu reagieren, so die Verantwortlichen.
Dass Helsana die Weichen «früh gestellt» hat, machte sich auch beim Kundenzustrom bemerkbar: Dank einer unterdurchschnittlichen Prämienerhöhung hat der Versicherer auf 2025 hin rund 108’000 neue Kundinnen und Kunden gewinnen können, nachdem die Zahl im Vorjahr noch praktisch stagniert hatte.
Höhere Prämien für Unternehmenskunden
Auch bei den Zusatzversicherungen verbesserte Helsana im vergangenen Jahr die Rentabilität. Vor allem das Individualkundengeschäft entwickelte sich mit einer Combined Ratio von 90,7 Prozent positiv. Aber auch mit dem Unternehmensgeschäft (Combined Ratio 97,4 Prozent) zeigten sich die Helsana-Verantwortlichen zufrieden.
Der Versicherer akzeptiere im Unternehmensgeschäft seit einiger Zeit keine Verluste mehr, kommentierte CEO Sonderegger. So setzte Helsana in diesem Geschäft höhere Prämien durch, wobei die Kundenrückgänge schlussendlich geringer ausfielen als erwartet. Wäre der Turnaround nicht geglückt, so wäre ein Verkauf des Geschäftsbereichs auf der Agenda gewesen, bestätigte der CEO.
Neue Angebote entwickeln
In seiner neuen Strategieperiode 2025 bis 2030 will der Krankenversicherer nun sowohl im Geschäft mit den Individual- wie auch mit den Unternehmenskunden neue Angebote entwickeln. Dabei hat Helsana Bereiche wie «Mentale Gesundheit», «Kinderwunsch & Schwangerschaft» oder «Selbstbestimmtes Leben und Wohnen» im Blick.
In Zusammenarbeit mit Bankinstituten ist auch das Angebot eines «Gesundheitssparens» geplant. Bei einem gravierenden medizinischen Notfall könnten Versicherte mit hohen Franchisen in der Grund- und Zusatzversicherung plötzlich mit Forderungen von bis zu 10’000 Franken konfrontiert sein, rechnete CEO Sonderegger vor. Unter dem Angebot könnten sie für einen solchen Fall einen vorteilhaft verzinsten «Sparbatzen» hinterlegen. (awp/mc/ps)