US-Arbeitsmarkt kühlt sich etwas ab

Washington – Der Arbeitsmarktbericht in den USA ist im Februar etwas schwächer als erwartet ausgefallen. So ist die Beschäftigtenzahl weniger gestiegen als erwartet und die Arbeitslosenquote legte überraschend etwas zu. Dies geht aus den am Freitag vom Arbeitsministerium vorgelegten Daten hervor.
Ausserhalb der Landwirtschaft stieg die Beschäftigtenzahl um 151.000 Stellen. Volkswirte hatten im Schnitt mit 160.000 neuen Stellen gerechnet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde um insgesamt 2.000 Stellen nach unten revidiert.
Die Beschäftigtenzahl im Staatssektor stieg um 11.000. Das war weitgehend erwartet worden. Die Massnahmen des von Elon Musk geführten «Department of Government Efficiency» (DOGE) sind in den Daten noch kaum zu sehen. Die Zahlen wurden zwischen dem 9. bis 15. Februar erhoben. Die Entlassungen von Mitarbeitern fanden überwiegend erst später statt. Regierungsmitarbeiter, die freiwillig gekündigt haben, bleiben noch bis September angestellt. «Die Stellenstreichungen im öffentlichen Dienst und die wegen der erhöhten Unsicherheit möglicherweise geringere Bereitschaft der Unternehmen, Personal einzustellen, werden wohl erst in den nächsten Monaten stärker durchschlagen», schreiben Volkswirte der Commerzbank.
Höhere Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote stieg überraschend etwas an. Sie legte um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent zu. Analysten hatten im Schnitt mit unveränderten 4,0 Prozent gerechnet. Trotz des Anstiegs bleibt die Arbeitslosigkeit in der grössten Volkswirtschaft der Welt weiter auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.
Die Löhne sind im Februar wie erwartet gestiegen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zu. Volkswirte hatten dies im Schnitt erwartet. Im Januar hatte das Lohnplus bei revidiert 0,4 Prozent (zunächst 0,5) gelegen. Im Jahresvergleich stiegen die Löhne um 4,0 Prozent. Im Vormonat hatte der Anstieg hier laut revidierten Daten 3,9 Prozent betragen. Zuvor war ein Anstieg um 4,1 Prozent gemeldet worden.
«Die von uns erwartete Gegenbewegung auf einen wegen schlechten Wetters geringen Stellenaufbau im Januar ist ausgeblieben», kommentierte Dirk Chlench, Analyst der LBBW. Der Stellenaufbau sei insgesamt enttäuschend ausgefallen. «Wir sehen die US-Wirtschaft zwar nicht in eine Rezession abgleiten, aber der Arbeitsmarktbericht für Februar dürfte die Marktteilnehmer nicht davon abhaltend, weiter darauf zu spekulieren.»
Für die US-Notenbank Fed dürfte die Arbeit nicht leichter werden. Sie hatte zuletzt keine Zinssenkung signalisiert. Der Arbeitsmarkt dürfte sich nach Einschätzung der Commerzbank weiter abschwächen. Gleichzeitig steige aber der Inflationsdruck, nicht zuletzt durch die Zollpolitik der US-Regierung. «Die Fed wird daher abwarten, wie diese Einflüsse auf den Arbeitsmarkt wirken», schreibt die Experten der Commerzbank. «Eine rasche Zinssenkung steht nicht auf dem Programm.»
An den Finanzmärkten hatten die Daten keine durchschlagende Wirkung. Der Euro baute zum US-Dollar kurzzeitig seine Gewinne aus. Die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen kurzzeitig, gerieten dann aber wieder rasch unter Druck. Auch beim Dax gab es keine nachhaltige Bewegung. Er notierte weiter deutlich im Minus. (awp/mc/pg)