CH-Verlauf: Steigende Unsicherheit hält SMI zurück

CH-Verlauf: Steigende Unsicherheit hält SMI zurück
(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt überwiegt zum Wochenstart die Zurückhaltung. Marktteilnehmer verweisen einstimmig auf die zuletzt gestiegene Volatilität an den Märkten, die für Unsicherheit und Zurückhaltung bei den Investoren sorge. «Fast im Stundentakt verschobene Strafzölle und Androhungen von Gegenzöllen machen es Anlegern, Zentralbanken und Analysten schwer, einen einigermassen verlässlichen Ausblick zu geben, was in Sachen Wirtschaftswachstum 2025 möglich sein wird», heisst es in einem Kommentar.

Was bleibe, seien sind Stopp-Loss-Verkäufe und Short-Squeezes. Bei vielen Indizes – auch dem SMI – dürften die zuletzt gesehenen immer neu erreichten Rekordstände auch durch jene Investoren mitverursacht werden, die dem Trend hinterherlaufen. Die vergleichsweise überschaubare Nachrichtenlage zum Wochenstart dürfte denn auch von einigen Anlegern dafür genutzt werden, das Risiko in ihren Portfolios zu reduzieren. Entsprechend gefragt sind defensive Werte. Hierzulande nimmt dann die Berichtssaison ab dem morgigen Dienstag wieder Fahrt auf. Insgesamt stehen Investoren mit 25 weiteren Abschlüssen diese Woche erneut ereignisreiche Tage bevor.

Der Leitindex SMI notiert gegen 10.50 Uhr um 0,18 Prozent tiefer bei 13’053,18 Punkten. Im bisherigen Verlauf ist er nach einem freundlichen Start bis 13’111 Punkte gestiegen, um dann bis auf 13’009 Zähler zurückzukommen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,35 Prozent auf 2111,43 und der breite SPI um 0,23 Prozent auf 17’200,19 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner (16) und Verlierer (14) in etwa die Waage.

Dass die Nervosität deutlich zugelegt hat, zeigt sich auch am Volatilitätsindex VSMI. Dieser weist seit Jahresbeginn aktuell ein Plus von mehr als 40 Prozent auf und notiert aktuell so hoch wie letztmals im August 2024.

Dass der SMI nicht noch deutlicher nachgibt, verdankt er vor allem den positiven Vorzeichen bei den drei Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche, die um bis zu 0,4 Prozent hinzugewinnen. Mit Givaudan, Alcon und Swisscom sind aber noch weitere Vertreter des eher defensiven Lagers unter den grössten Gewinnern zu finden. Der Aromen- und Duftstoffhersteller ist mit +0,9 Prozent aktuell einer der Spitzenreiter unter den Blue Chips.

Auch Versicherer wie Swiss Re (+0,7%), Zurich (+0,6%) und die Swiss Life (+0,1%) stützen den Markt aktuell ab.

Dem stehen Abgaben von mehr als 3 Prozent beim Generika-Hersteller Sandoz gegenüber. Seit Mitte Februar haben die Aktien deutlich an Wert eingebüsst – abgesehen von einem kurzen Aufbäumen Mitte vergangener Woche, als Sandoz die Zahlen für 2024 präsentiert hatte. Zum heutigen Wochenstart belastet ein vorsichtiger Kommentar von Morgan Stanley, wonach die Risiken für die Biosimilars-Franchise stiegen.

Bei Werten wie Julius Bär, Holcim oder auch Logitech, die um bis zu 3,1 Prozent nachgeben, verweisen Marktteilnehmer auf die bisherige gute Kursperformance im laufenden Jahr. Nun würden Investoren Gewinne ins Trockene bringen.

Mit dem Industriekonzern ABB, dem Personalvermittler Adecco (beide -1,5%) sowie der Bauchemie-Spezialistin Sika (-1,4%) stehen noch weitere zyklische Titel auf den Verkaufslisten.

In den hinteren Reihen fallen die Aktien von Galderma (-3,0%) mit erneut deutlichen Abgaben auf. Breits vergangenen Donnerstag haben die Papiere mit der Zahlenvorlage deutlich Federn gelassen. Aktuell sorgt vor allem eine Herunterstufung durch die RBC für Abgabedruck.

Klar aufwärts geht es dagegen für die Aktien des angeschlagenen Solarunternehmens Meyer Burger (+8%). (awp/mc/ps)

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