BKW steigert Gewinn deutlich und erhöht die Dividende

Bern – Die BKW hat den Gewinn im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Der Berner Energiekonzern profitierte etwa im Stromgeschäft von den vielen Niederschlägen und einem guten Handelsergebnis, während auch die Stromnetze mehr zum Ergebnis beitrugen und im Dienstleistungsgeschäft der Turnaround gelang. Die Aktionärinnen und Aktionäre erhalten nun eine klar höhere Dividende.
Im Berichtsjahr nahm die Gesamtleistung der BKW um 3,8 Prozent auf 4,77 Milliarden Franken zu und der operative Gewinn (EBIT) stieg kräftig um 27 Prozent auf 789,9 Millionen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Im Jahr 2023 hatten noch Abschreibungen im Umfang von 90 Millionen das Ergebnis belastet.
Unter dem Strich verblieb 2024 ein um ein Drittel gestiegener Reingewinn von 647,5 Millionen. Dabei profitierte die BKW von der positiven Performance des Stilllegungs- und Entsorgungsfonds. Der operative Cashflow rückte derweil auf 739,4 Millionen Franken vor und habe die in Höhe von 301,2 Millionen getätigten Investitionen gut abgedeckt, hiess es.
Grosse Stromproduktion
Massgeblich zum guten Abschneiden hat laut der BKW das Stromgeschäft mit einem EBIT-Anstieg von knapp 10 Prozent auf 586,5 Millionen Franken beigetragen. Dabei hätten die überdurchschnittlich grossen Niederschlagsmengen zu einer sehr hohen Stromproduktion der Wasserkraftwerke geführt und auch der Fonds zum Kernkraftwerk Leibstadt habe ein über Erwarten gutes Ergebnis erzielt.
Die Stromnetze trugen 140,4 Millionen Franken zum EBIT bei, ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Netzinfrastruktur in der Schweiz komme mit Blick auf die Energiewende eine hohe Bedeutung zu und die BKW habe mit 161 Millionen deutlich mehr in die Netze investiert als 2023. Im letzten Jahr schloss die Gruppe rund 5900 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 135 Megawatt ans Stromnetz an.
Im Segment Infrastructure & Buildings gelang der BKW mit einem EBIT von 56,9 Millionen Franken (VJ -40,2 Mio) der Sprung zurück in die Gewinnzone. Die BKW hat das über die Jahre in hohem Tempo ausgebaute Geschäftsfeld restrukturiert und dazu bereits 2023 hohe Abschreibungen vorgenommen.
Dividende erhöht
An die Aktionärinnen und Aktionäre, inklusive den Kanton Bern als Mehrheitseigner, will die BKW mehr Geld ausschütten. Der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat eine Erhöhung der Dividende um 30 Rappen auf 3,70 Franken je Titel vor.
Grund dafür sind auch die guten Aussichten, auch wenn 2025 mit 650 und 750 Millionen Franken ein EBIT-Rückgang erwartet wird. Im Stromgeschäft rechnet der Konzern mit einer Normalisierung der Bewirtschaftungs- und Handelsergebnisse, während sich die Stromproduktion aus Wasserkraft wohl auf tieferem Niveau einpendeln werde.
Die Netzinfrastruktur will die BKW weiter stark ausbauen und das Geschäftsfeld werde auch 2025 einen stabilen Beitrag zum Gesamtergebnis liefern. Zudem seien die Auftragsbücher bei Infrastructure & Buildings gut gefüllt, wobei der Fokus auf einer weiteren Steigerung der Profitabilität gepaart mit selektivem Wachstum liege.
Die BKW strebe nach den ausserordentlich positiven Effekten im vergangenen Jahr die Rückkehr auf den langfristigen Wachstumskurs an, hiess es weiter. Wie am Investorentag im November dargelegt, sollen bis 2030 insgesamt 4 Milliarden Franken in den Ausbau des Geschäfts investiert werden und der Betriebsgewinn auf eine Milliarde ansteigen.
Weiter hat die BKW zwei neue Gesichter für den Verwaltungsrat nominiert. Neu ins Gremium sollen die IT-Expertin Linda de Walter und dann im 2026 der frühere Fenaco-Chef Martin Keller gewählt werden. (awp/mc/ps)