Ethos kritisiert UBS-Vergütungsbericht und -Aktienrückkauf

Ethos kritisiert UBS-Vergütungsbericht und -Aktienrückkauf
Einmal mehr zieht die UBS den Unwillen der Aktionärsvereinigung Ethos auf sich. (Unsplash)

Zürich – Die Grossbank UBS steht im Vorfeld der Generalversammlung vom 10. April in der Kritik. Die Aktionärsvereinigung Ethos empfiehlt den Aktionären, die Vergütungen, das Aktienrückkaufprogramm und den Nachhaltigkeitsbericht abzulehnen.

«Die Vergütungen der UBS-Leitungsgremien sind im Vergleich mit europäischen Finanzinstituten zu hoch», heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Ethos anerkenne, dass die Bank die Vergütung von CEO Sergio Ermotti für das Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 nicht weiter erhöht habe. Dennoch bleibe das Gehalt eines der höchsten Gehälter in der Schweiz und in Europa.

Moniert wird auch, dass die variablen Vergütungen der Geschäftsleitungsmitglieder maximal das Siebenfache des Grundgehalts betragen können. Dies führe potenziell zu überhöhten Vergütungen. «Solch hohe Zahlungen und der sehr grosse Hebel für die variable Vergütung können zu einer übermässigen Risikobereitschaft verleiten, wie dies die Finanzkrise von 2008 oder jüngst der Zusammenbruch der Credit Suisse gezeigt haben», lässt sich Ethos-Direktor Vincent Kaufmann in der Mitteilung zitieren. Das sei nicht im Interesse langfristig orientierter Aktionäre.

Nachhaltigkeitsbericht mit «wesentlichen Lücken»
Die Aktionärsvereinigung setze sich zudem für eine Verstärkung der Eigenmittel der Bank ein und sei daher gegen das geplante neue Aktienrückkaufprogramm. Der Vorschlag des UBS-Verwaltungsrats, Aktien aufzukaufen und zu vernichten, widerspreche der aktuellen Diskussion über eine Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen für Grossbanken nach dem Kollaps der Credit Suisse, so Ethos weiter.

Die Bank nehme ausserdem bestimmte Nachhaltigkeitsverpflichtungen zurück: Die UBS habe ihre Ambitionen in Bezug auf den Klimawandel, im Bereich Vielfalt und Gleichberechtigung sowie bei den Investitionsausschlusskriterien verwässert. Ausserdem weist der Nachhaltigkeitsbericht des Konzerns laut Ethos wesentliche Lücken auf. So veröffentliche die UBS etwa nur teilweise die Treibhausgasemissionen in Verbindung mit gewährten Krediten.

UBS stolz auf Leistung
Die UBS wollte die Empfehlungen von Ethos nicht direkt kommentieren. Ein Sprecher verwies auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP lediglich auf Aussagen von Veraltungsratspräsident Colm Kelleher im Geschäftsbericht 2024, welchen die Bank vergangene Woche publiziert hat. Die Kompensation des Managements für das Jahr 2024 widerspiegle den auf Leistung ausgerichteten Ansatz. Und der überwiegende Teil der variablen Vergütung werde über mehrere Jahre aufgeschoben.

Die Teams hätten 2024 Fortschritte bei der Integration gemacht, die Position der UBS als weltweit führende Vermögensverwalterin gestärkt und die Rolle der Bank als ein Motor für den Wohlstand am Schweizer Heimmarkt bestätigt, so Kelleher. (awp/mc/ps)

Ethos

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