Aktien Asien/Pazifik: Japanische Börse mit kräftiger Erholung – China verhalten

Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die asiatischen Börsen haben sich nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn am Dienstag gefangen. Allerdings gestaltete sich die Erholung uneinheitlich. So standen deutlichen Gewinnen in Japan eine verhaltene Entwicklung in China entgegen.
Mit ihrer Entwicklung spiegelten die Börsen die Signale im Handelsstreit mit den USA wider. So begründeten die Marktstrategen der Deutschen Bank die Gewinne in Tokio mit Aussagen des US-Finanzministers, wonach Japan bei Verhandlungen über Zölle Priorität geniesse. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann sechs Prozent auf 33.012,58 Punkte, nachdem er am Vortag fast acht Prozent verloren hatte. Auch der australische Leitindex S&P/ASX 200 zog um 2,27 Prozent auf 7.510 Punkte an.
Anders sah es in China aus. Nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn blieb die Erholung zögerlich. Trotz scharfer Drohungen aus dem Weissen Haus will China an seinen Gegenzöllen festhalten. Sollten die USA ihrer Zollmassnahmen weiter eskalieren, werde «China entschlossen Gegenmassnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen», hatte das chinesische Handelsministerium mitgeteilt.
Trump gab der chinesischen Führung bei einem Termin im Weissen Haus bis 12.00 Uhr Zeit, die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen. Doch die Antwort aus Peking folgte umgehend: Bestünden die USA weiterhin auf diesem Weg, werde «China sie definitiv bis zum Ende begleiten», hatte das Pekinger Handelsministerium mitgeteilt. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandsaktien gewann lediglich 0,8 Prozent. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong tendierte im späten Handel kaum verändert.
US-Präsident Donald Trump hatte China vergangene Woche im Zuge seiner Ankündigung globaler Zölle mit einem Zusatzzoll von 34 Prozent belegt, woraufhin Peking mit der Ankündigung eines Gegenzolls in gleicher Höhe reagierte. Am Montag drohte Trump China mit einem weiteren Zoll in Höhe von 50 Prozent, sollte Peking seine Gegenzölle nicht zurücknehmen.
In Südkorea setzten auch die Zahlen von Samsung Akzente. Der südkoreanische Handyhersteller und Elektronikkonzern Samsung hatte im ersten Quartal mit einem stabilen operativen Gewinn positiv überrascht. Beim Betriebsgewinn in den Monaten Januar bis März geht der Konzern ersten Eckdaten zufolge von rund 6,6 Billionen Won (rund 4,1 Milliarden Euro) und damit von einem Wert auf Vorjahresniveau aus. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem Rückgang auf rund 5,7 Billionen Won gerechnet. Der Umsatz legte zehn Prozent auf 79 Billionen Won zu. Die südkoreanische Börse legte ebenso wie die Aktie von Samsung leicht zu. (awp/mc/ps)