Swissprivate: Krypto als Beimischung im klassischen Portfolio – Diversifikation oder Risiko?

Swissprivate: Krypto als Beimischung im klassischen Portfolio – Diversifikation oder Risiko?
Philip Geiger, Chief Operating Officer, Swissprivate AG. (Bild: Swissprivate/mc)

Von Philip Geiger, Chief Operating Officer, Swissprivate AG

Zürich – Auch angesichts der aktuellen Marktverwerfungen bleiben Kryptowährungen ein Thema, und sie spalten die Investorengemeinschaft nach wie vor. Während die einen Krypto als reine Spekulation abtun, sehen andere darin die digitale Infrastruktur von morgen – vergleichbar mit der Massenadoption des Internets über die Jahrtausendwende. Bei Swissprivate ist man überzeugt: Krypto gehört als gezielte Beimischung in jedes moderne Portfolio. Nicht aus Hype, sondern aus Überzeugung.

Einordnung statt Euphorie
Wir sehen Kryptowährungen – von etablierten Projekten wie Bitcoin und Ethereum bis hin zu innovativen Altcoins – als valide Ergänzung zu klassischen Anlagen. Wer heute langfristig Vermögen aufbaut, sollte auch verstehen, wo Kapitalströme in neue Technologien fliessen. Gerade weil der Kryptomarkt noch jung und dynamisch ist, empfiehlt sich eine breite Streuung über verschiedene Layers und Use-Cases.

In der Beratungspraxis setzen wir meist auf Fonds mit breitem Altcoin-Exposure, um die Risiken einzelner Projekte abzufedern und dennoch an der Entwicklung des Sektors teilzuhaben. Wer explizit Interesse an Bitcoin hat, dem empfehlen wir entweder Produkte wie ETPs, ETCs oder ETNs. Bei technischer Affinität auch den direkten Kauf und die Verwahrung auf einem Cold Wallet.

Kleine Quoten, grosse Wirkung
Generell empfehlen wir je nach Risikoprofil 0,5 bis maximal 5 Prozent des Portfolios in Krypto zu investieren. Das reicht, um an der Entwicklung dieser jungen Anlageklasse teilzuhaben, ohne das Gesamtvermögen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auch wenn Krypto oft als tief-korrelierte Anlageklasse zu Aktien betrachtet wurde, den jüngsten Entwicklungen infolge der Trump’schen Handelszölle konnten sich auch die Kyptowährungen nicht entziehen. Es wäre indes falsch, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken und Krypro quasi «abzuschwören». Wir bleiben bei unserem Credo: «Einen Fuss im Thema zu haben, schadet nicht.» Denn klar ist: Die Kryptoindustrie steht am Anfang und die jüngsten Verwerfungen werden sich eines Tages auch wieder glätten. Wer breit investiert, ist dann automatisch auch bei den Gewinnern dabei – und damit potenziell dort, wo in zehn Jahren die neuen digitalen Marktführer stehen.

Reiche Privatanleger zeigen Interesse – altersunabhängig
Krypto ist längst nicht mehr nur Thema bei Nerds oder Spekulanten. Auch vermögende Privatpersonen fragen zunehmend danach. Viele wollen wissen, was das «nächste grosse Ding» sein könnte. Auch wir haben die berühmte Kristallkugel nicht, aber für uns ist klar: Krypto gehört dazu bzw. sollte zumindest in solche Betrachtungen miteinbezogen werden.

Entgegen vielen Erwartungen zeigt sich in unserem Beratungsalltag: Nicht das Alter entscheidet über das Interesse, sondern die Risikobereitschaft. Es gibt junge Kunden, die sehr bewusst Krypto meiden – und ältere, die sich aktiv dafür interessieren. Die Offenheit für diese Anlageform ist also weniger eine Frage des Geburtsjahres als vielmehr der persönlichen Einstellung zum Investieren.

Halving & Tokenomics: Marktmechanik verstehen
Ein wiederkehrendes Ereignis im Kryptomarkt ist das sogenannte Halving – insbesondere bei Bitcoin. Im April 2024 wurde die Blockvergütung erneut halbiert, was das Angebot verknappt. Solche Ereignisse sind Teil der sogenannten Tokenomics, also der wirtschaftlichen Logik digitaler Assets. Wer in Krypto investiert, sollte diese Mechanismen kennen – denn sie beeinflussen Angebot, Nachfrage und langfristig auch den Preis.

Fazit: Krypto gehört ins Portfolio – aber mit System
Jeder Anleger sollte unseres Erachtens eine Krypto-Position im Portfolio halten. Wie gross diese ausfällt, hängt vom individuellen Risikoprofil ab. Wer sich eine breite, professionell betreute Allokation aufbaut – sei es über Fonds, strukturierte Produkte oder Eigenverwahrung –, hat Zugang zu einer hochspannenden Anlageklasse mit Zukunftspotenzial. Und vor allem: Man bleibt aktiv beteiligt an einer Entwicklung, die das Finanzsystem der nächsten Jahrzehnte mitprägen könnte. (Swissprivate/mc/ps)


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