Givaudan auch im neuen Jahr auf Wachstumskurs

Vernier – Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan hat im ersten Quartal 2025 trotz hoher Vergleichsbasis weiter zugelegt. Die nicht zuletzt wegen Zöllen steigenden Inputkosten sollen vollständig an die Kunden weitergeben werden.
Der Lieferant von Aromen und Duftstoffen für Lebensmittel, Parfüms, Haushalts- und Pflegeprodukte steigerte von Januar bis März den Umsatz um 8,5 Prozent auf 1,98 Milliarden Franken. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Währungs- und Übernahmeeffekte, war es ein Plus von 7,4 Prozent, wie Givaudan am Donnerstag mitteilte.
Damit bewegte sich der Branchenprimus weiterhin klar über der mittelfristig angepeilten Bandbreite von 4 bis 5 Prozent. Auch die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen.
Weiterhin Boom bei Luxusparfüms
Das Wachstum sei über die Produktesegmente und Regionen hinweg breit abgestützt gewesen, heisst es im Communiqué. Besonders stark waren die Absätze weiterhin in den so genannten Wachstumsmärkten Lateinamerika, Naher Osten, Afrika und Südasien.
Überdurchschnittlich lief auch das Geschäft mit Riechstoffen. Die Division verzeichnete einen Umsatz von 1,01 Milliarden Franken, wobei das organische Wachstum bei 9,8 Prozent lag. Besonders gut schnitt einmal mehr die Luxusparfümerie ab mit einen organischen Zuwachs von fast 17 Prozent.
Im Geschäft mit Aromen setzte der Konzern 968 Millionen Franken um. Das organische Wachstum lag bei 5,0 Prozent. Besonders gut lief es bei Snacks, Süsswaren und Getränken. Milchprodukte hätten derweil ein solides Wachstum aufgewiesen, hiess es.
Höhere Inputkosten wegen Zöllen
Für Unsicherheit sorgt derweil wie fast überall die Zollpolitik der US-Regierung. Angesichts lokaler Produktionsstätten erfüllt Givaudan die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach «Made in USA» aber ohnehin bereits.
Nur muss der Genfer Konzern auch Rohstoffe importieren. Und hier rechnet das Management wegen der Zölle mit höheren Kosten. Für 2025 wird einen Anstieg der Inputkosten von rund 4 Prozent erwartet, bestätigte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AWP im Januar gemacht Angaben.
Die Situation bleibe aber weiterhin sehr fluide, und man werde die Auswirkungen laufend evaluieren. Klar ist, dass Givaudan, die Kosten vollständig an die Kunden weitergegeben will. In der Vergangenheit ist das auch stets gelungen.
Gleichwohl haben Preiserhöhungen einen mechanischen Verwässerungseffekt auf Margen. Das Management bleibt aber «sehr zuversichtlich», im laufenden Jahr am oberen Ende der für die EBITDA-Marge in Aussicht gestellten Zielspanne von 22 bis 24 Prozent abzuschneiden.
Aktie wie gesamte Börse im Aufwind
Das über den noch bis Ende 2025 laufenden fünfjährigen Strategiezyklus angestrebte organische Wachstum von 4 bis 5 Prozent dürfte Givaudan klar übertreffen. In den Jahren 2021 bis 2024 lag dieses bei 7,2 Prozent.
Analysten finden derweil lobende Worte für die Ergebnisse. Sie heben die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens in turbulenten Zeiten hervor. Die Givaudan-Aktien legen im allgemeinen Aufwind an der Börse bis um 11.13 Uhr um 5,4 Prozent auf 3746 Franken zu (SMI: +4,4%). (awp/mc/pg)