Devisen: Dollar macht Verluste zum Teil wett – Sorge um Unabhängigkeit des Fed

Devisen: Dollar macht Verluste zum Teil wett – Sorge um Unabhängigkeit des Fed
(Unsplash)

Zürich – Der US-Dollar hat bis am späten Montagvormittag einen Teil der Kurseinbusse vom Vortag wieder aufholen können. Allerdings bleibt er im Vergleich zur Vorosterzeit noch immer schwach. Grund dafür ist die US-Handelspolitik und die verbalen Attacken des US-Präsidenten Donald Trump auf US-Notenbankchef Jerome Powell.

Aktuell wird das Währungspaar Euro/Dollar zu 1,1497 gehandelt nach 1,1546 noch im Frühgeschäft. Am späten Donnerstag waren es 1,1373 Dollar. Auch zum Franken hat der Dollar angezogen und kostet derzeit 0,8096 Franken. Das ist mehr als am Morgen (0,8068) aber weniger als am Donnerstag mit 0,8187 Franken. Kurzzeitig war der Dollar zum Franken bis auf 0,8039 Franken gefallen. Derweil tritt das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9310 mehr oder weniger auf der Stelle.

Am Montag hatten Verbalattacken von Präsidenten Trump gegen Fedchef Powell den Dollar belastet und im Gegenzug Euro und Franken in die Höhe getrieben. Trump hatte sich mehrfach über die Weigerung des Fed beschwert, die Zinsen zu senken. Am Freitag hatte Kevin Hassett, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats der USA, gesagt, der Präsident prüfe, ob er in der Lage sei, Powell zu entlassen.

Damit gebe es nun neue Sorgen bezüglich der Unabhängigkeit der US-Notenbank und der Politisierung der Geldpolitik, schreiben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Insgesamt bleibe das Schlagzeilenrisiko erhöht. Dabei steckte den Marktteilnehmern der von Trump ausgelöste Handelskonflikt und dessen massive Folgen an den Finanzmärkten immer noch in den Knochen.

Bislang habe sich die US-Notenbank unbeeindruckt gezeigt, fahren die Helaba-Experten fort. Sie habe es nicht eilig, die Geldpolitik zu verändern, da sie sich erst Klarheit über die Auswirkungen der Zölle verschaffen wolle.

Da eine Absetzung Powells ganz offensichtlich nicht aufgrund eines Fehlverhaltens Powells erfolgen würde, sondern dadurch motiviert wäre, dass dem US-Präsidenten die Fed-Geldpolitik nicht passt, wäre damit die Unabhängigkeit der US-Notenbank beendet, schreibt die Commerzbank. «Geldpolitik könnte danach nachhaltig nur so erfolgen, wie’s dem Herrn im Weissen Haus genehm ist.»

Am Dienstag stehen derweil kaum Konjunkturdaten auf der Agenda. Am Nachmittag werden Daten zum Verbrauchervertrauen in der Eurozone veröffentlicht. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert