CH-Verlauf: Zölle und Sorge um Fed belasten – Versicherungsfusion im Fokus

CH-Verlauf: Zölle und Sorge um Fed belasten – Versicherungsfusion im Fokus
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am späten Dienstagvormittag, dem ersten Handelstag nach Ostern, schwächer. Im Verlauf hat der Leitindex SMI die Verluste zum Teil aber wieder eingrenzen können. Die anfängliche Nervosität habe sich wieder etwas gelegt und die Kurse hätten sich daher stabilisiert, heisst es von Händlern. Dabei sorgt vor allem der Angriff des US-Präsidenten Donald Trump auf Notenbankchef Jerome Powell vom Vortag für Verunsicherung. Dies habe Bedenken bezüglich der Zukunft der US-Geldpolitik und der Unabhängigkeit der US-Notenbank ausgelöst. Trump forderte abermals eine Zinssenkung und bezeichnete Powell als einen «grossen Loser» und erwägt nun Schritte zur Absetzung des Fed-Chefs.

Die Entwicklungen im Zollstreit und die politischen Kapriolen der US-Regierung hielten den Risikoappetit der Anleger in Schach, heisst es weiter. Im Blick der Anleger bleiben auch die Verhandlungen mit China als auch die Aussicht auf eine mögliche Einigung mit der EU. Zudem könnten Impulse von der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington sowie einem Treffen der G20-Finanzminister ausgehen. Hierzulande zieht allerdings die geplante Fusion der beiden Versicherungsgruppen Baloise und Helvetia einen Grossteil der Aufmerksamkeit an sich.

Der Leitindex SMI notiert nach einem Tagestief bei 11’500,89 Punkten gegen 11.10 Uhr noch um 0,72 Prozent tiefer auf 11’577,32 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,67 Prozent ein auf 1860,74 Zähler. Der breite SPI, in dem die Dividendenzahlungen berücksichtigt werden, fällt «nur» um 0,11 Prozent auf 15’688,11 Zähler. Im SLI notieren 21 Werte schwächer und 9 fester.

Im Fokus stehen die Aktien der beiden Versicherer Baloise (+2,3%) und Helvetia (+1,6%), die derzeit aber klar unter den Höchstwerten notieren. Die beiden Versicherungen wollen zur neuen Nummer 2 in der Schweiz mit einem Marktanteil von einem Fünftel und einem Geschäftsvolumen von mehr als 20 Milliarden Franken sowie zu einem europäischen Player werden. Zudem dürfte die fusionierte Gesellschaft zu einem Kandidaten für einen Aufstieg in den SMI werden.

Auch im SLI sind Versicherungen wie Swiss Life (+1,0%), Swiss Re (+0,6%) und Zurich (+0,5%) dank einer gewissen «Versicherungsfantasie» ganz oben auf den Kauflisten. Sie profitierten aber auch davon, dass sie in unsicheren Zeiten eher gefragt seien als andere.

Zu den Gewinnern zählen darüber hinaus Schindler PS, Novartis, Lonza, Swisscom und Givaudan mit einem Kursplus von bis zu 0,8 Prozent. Auch hier verweisen Händler auf ein eher defensives Geschäftsmodell.

Auf der anderen Seite verlieren mehrere Aktien, weil sie ex-Dividende gehandelt werden. Dazu zählen Geberit (-3,0% oder 16,40 Fr.) Die Dividende beträgt 12,80 Franken. Bei Nestlé (-2,3% bzw. -2,00 Fr.) sind es 3,05 Franken und bei Lindt & Sprüngli PS (-1,7% oder 210 Fr.) 150 Franken je Aktie.

Unter Druck stehen aber auch Technologiewerte wie ABB (-2,5%), VAT (-2,0%) und Logitech (-1,5%) sowie die Wachstumswerte Partners Group (-2,7%), Sonova (-1,8%) und Straumann (-1,6%). Händler verweisen hier auf die negativen Vorgaben der US-Technologie- und Wachstumswerte.

Bei den Schwergewichten können Roche GS (-0,6%) im Verlauf die Abgaben eingrenzen. Der Pharmariese will wie Novartis in den kommenden 5 Jahren bis zu 50 Milliarden US-Dollar in den USA investieren. Novartis hatte bereits vor knapp zwei Wochen Milliarden-Investitionen angekündigt.

Vergleichsweise gut halten sich die Luxusgüterwerte Swatch (+0,4%) und Richemont (-0,3%). Händler verweisen darauf, dass Cartier in China ab dem 22. Mai die Preise erhöhen will.

Im SPI fallen auch Bucher (-3,2%) und Georg Fischer (-4,2%) auf. Grund ist die Dividendenzahlung. (awp/mc/ps)

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