Holcim zum Jahresstart vom schlechten Wetter gebremst

Holcim zum Jahresstart vom schlechten Wetter gebremst
Holcim-CEO Miljan Gutovic. (Foto: Holcim/mc)

Zug – Das schlechte Wetter hat bei Holcim für Bremsspuren zum Jahresstart gesorgt: Im Januar und Februar knickten die Verkäufe in den USA ein. Seither hat es eine Erholung gegeben. 2025 soll ein neues Rekordjahr werden. Die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump treffen Holcim kaum.

Man produziere lokal für die Kunden vor Ort, sagte Konzernchef Miljan Gutovic am Freitag in Telefonkonferenzen für Journalisten und Analysten: «Mit weltweit über 2600 Standorten sind wir gut positioniert, uns durch alle ökonomischen Zyklen zu navigieren.» Die von Trump ausgelösten Unsicherheiten hätten zu keinen Stornierungen von Bauprojekten geführt.

An den Zielen fürs Gesamtjahr hielt Firmenchef Gutovic fest: Der Umsatz solle in Lokalwährungen im mittleren einstelligen Bereich wachsen und der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT gleichzeitig überproportional zulegen.

Die Finanzgemeinde reagierte erleichtert. An einer festeren Schweizer Börse zog die Aktie bis zum Mittag um 1,5 Prozent an.

Denn die Zahlen im ersten Quartal fielen in etwa so aus wie erwartet. Von Januar bis März fiel der Umsatz um 0,8 Prozent auf 5,54 Milliarden Franken. Deutlicher tauchte der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT, der um 3,1 Prozent auf 515 Millionen Franken schrumpfte. Schuld ist der starke Franken, der das Ergebnis um 26 Millionen drückte.

Ohne Währungseffekte wäre der Betriebsgewinn gestiegen. Den Konzerngewinn gibt der Baustoffkonzern an ungraden Quartalen nicht bekannt.

Schlechtes Wetter verhagelt Geschäft
Am stärksten unter dem schlechten Wetter litt Holcim in Nordamerika. Gerade der wichtige Markt Texas sei vom garstigen Wetter im Januar und Februar hart getroffen worden, ebenso Louisiana oder Colorado, sagte Konzernchef Gutovic. Danach sei es im März und April wieder deutlich aufwärts gegangen. Insgesamt sei es zwar zu Verzögerungen bei Aufträgen gekommen, aber man habe keine Aufträge verloren.

Der Umsatz in Nordamerika fiel in den ersten drei Monaten um 4,4 Prozent. Operativ rutschte das Geschäft in den USA und Kanada sogar leicht in die roten Zahlen. «Trotz aller Unsicherheiten bin ich zuversichtlich, dass der Markt in den USA im 2025 stark bleibt», sagte der Konzernchef. «Unsere Pipeline ist sehr gesund.» So sei Holcim beispielsweise am Bau eines neuen Rechenzentrums des Facebook-Konzerns Meta in Texas beteiligt.

Gesamthaft hat sich Holcim bereits mehr als 230 Infrastrukturprojekte bis zum Jahr 2028 gesichert. Die Fundamentaldaten in Nordamerika seien mittel- und langfristig stark, hiess es. Motor ist die Modernisierung der Infrastruktur und die Rückverlagerung der Produktion vom Ausland in die USA, die US-Präsident Trump mit Nachdruck vorantreibt.

Um von den billionenschweren Investitionsprogrammen der US-Regierung zu profitieren, hatte Holcim Ende Januar 2024 überraschend die Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts angekündigt. Dabei sei man auf Kurs, hiess es nun: Die Börsenkotierung unter dem Namen Amrize an der Wall Street und an der Schweizer Börse SIX solle voraussichtlich im Juni erfolgen. Das genaue Datum werde nach der Holcim-Generalversammlung vom 14. Mai bekannt gegeben.

Europa mit mehr Betriebsgewinn
Klar besser lief es im Startquartal auf der anderen Seite des Atlantiks. Der Umsatz in Europa fiel zwar um 1,7 Prozent auf 1,55 Milliarden Franken. Dagegen stieg der wiederkehrende Betriebsgewinn um 6,4 Prozent auf 120 Millionen. Damit habe sich die Gewinnmarge verbessert.

Auch in Lateinamerika ging es weiter aufwärts. Umsatz und wiederkehrender EBIT stiegen in Lokalwährungen markant. Man habe auf breiter Basis zugelegt.

In der Region Asien, Naher Osten und Afrika wurde der Umsatz gebremst, der wiederkehrende Betriebsgewinn legte dagegen um über 10 Prozent in Lokalwährungen zu. Dazu habe vor allem Nordafrika beigetragen, hiess es. (awp/mc/pg)

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