Peter Taylor, Aberdeen Asset Management (Bild: AAM)
London – Brasilien glänzt nicht nur mit den Olympischen Spielen; auch in der Politik und in der Wirtschaft werden die Leistungen besser. Ein aktueller Kommentar von Peter Taylor, Senior Investment Manager bei Aberdeen Asset Management.
Momentan bescheren uns die Olympischen Spiele in Brasilien einige positive Erlebnisse und gute Nachrichten. Trotzdem wird sich das Geschehen im Lande des Zuckerhuts weiter auf das politische Drama und die voraussichtliche Erholung aus der tiefen Rezession fokussieren.
Der August ist nicht nur der Monat der Olympischen Spiele. Erwartet wird nach der Suspendierung von Präsidentin Dilma Rouseff ihre offizielle Amtsenthebung und die Einsetzung des aktuellen Interimspräsidenten Michel Temer. Das würde zusammen mit den ersten Anzeichen von Gewinnerholungen bei brasilianischen Unternehmen dem Vertrauen der Investoren weiteren Auftrieb geben. Das ökonomische Potenzial des Landes ist durch den Reichtum an Rohstoffen und eine junge, immer besser ausgebildete Bevölkerung fraglos gegeben. Für einen Vermögensverwalter, der als Stock-Picker ganz gezielt Aktien auswählt, bietet Brasilien eine grosse Zahl von gut geführten Unternehmen. Zu ihnen gehören Lojas Renner, das führenden Bekleidungshaus in Brasilien, und Itau Unibanco, eine der führenden brasilianischen Banken mit einem qualitativ guten Kreditportfolio. Das Portfolio profitierte jüngst vom robusten Wachstum der Darlehensvergabe an Kleinkunden.
Bis vor kurzem stach Brasilien mit einer beneidenswerten Kombination von qualitativ guten Unternehmen hervor, die zu tiefen Bewertungen notierten. Inzwischen hat sich Brasilien zum erfolgreichsten grossen Emerging Market in diesem Jahr entwickelt. Betrachtet man die Stärke der Rally, welche der Markt in diesem Jahr gesehen hat, haben wir die Gelegenheit genutzt und in einigen Sektoren Gewinne mitgenommen. Wir behalten in unseren Portfolios aber ein strukturiertes Übergewicht in Brasilien, weil wir von den brasilianischen Unternehmen trotz des aktuellen ökonomischen Gegenwinds weiterhin solide Resultate erwarten. (mc)