Klimastiftung Schweiz: Abkühlung mit Sonnenenergie
Jose Solo de Zaldivar (l.) und Peter Baumgartner von der Firma Fresolar. (Foto: Jean-Guy Python/Klimastiftung Schweiz)
Zürich – In Rüschlikon entwickelt und testet die Forma Fresolar mit finanzieller Hilfe der Klimastiftung Schweiz neuartige Sonnenkollektoren. Sie produzieren dabei aussergewöhnlich hohe Temperaturen, die auch in der Industrie gebraucht werden können, wo die Solarthermie bisher kaum eine Rolle spielte. Der Einsatzbereich der neuen Kollektoren ist vielfältig: Einer der Prototypen ist neu im Einsatz bei einer Metallbaufirma in Hedingen. Dort produziert er aber nicht Wärme, sondern Kälte – und dies mit massiv besserer Wirkung als herkömmliche Systeme.
Der Serverraum der Metallbaufirma Ernst Schweizer AG in Hedingen muss das ganze Jahr über gekühlt werden. Die Firma setzt auf eine Kühlung durch Aussenluft kombiniert mit einer Kältemaschine, die durch Sonnenkollektoren angetrieben wird. Bei diesem bewährten System wird die Wärme direkt als Antriebsenergie für die Kältemaschine verwendet, ohne dass sie vorher in Strom umgewandelt werden muss. Bisher hat die Ernst Schweizer AG die Energie für ihre Kältemaschine mit herkömmlichen Flachkollektoren auf dem Dach gewonnen. Neu wird das System mit einem beweglichen Sonnenkollektor der Fresolar GmbH ergänzt. Bei direkter Sonne erreiche dieser einen massiv besseren Wirkungsgrad, erklärt Peter Baumgartner, Geschäftsführer der Fresolar GmbH. Und er fügt zwei weitere Vorteile hinzu: «Unser Kollektor kann dank einem Tracker der Sonne folgen und generiert deshalb auch am Morgen und Abend viel Energie. Dazu kommt, dass der Kollektor einfach von der Sonne abgewendet werden kann, falls einmal zu viel Energie in die Anlage eingespiesen wird.»
Konzentrierte Energie mit hohem Potenzial
Die Klimastiftung Schweiz unterstützt die Entwicklung der Sonnenkollektoren mit 150’000 Franken. Die Stiftung schätzt das Potenzial der Kollektoren sehr hoch ein. Mit Parabolspiegeln konzentrieren die Kollektoren die Energie und ermöglichen so Temperaturen von bis zu 180 Grad Celsius. Projektiert ist eine Weiterentwicklung der Kollektoren für bis zu 250 Grand Celsius. Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz, erklärt: «Dieser Wärmebereich ist bis jetzt mit wenigen Ausnahmen noch gar nicht erreicht worden. Er ermöglicht eine völlig neue Nutzung der Solarthermie.» Die hohen Temperaturen könnten einerseits mit einer Kältemaschine für effiziente Kühlungen und andererseits auch direkt für industrielle Prozesse genutzt werden. Das heisst, Solarthermie kann nun auch gebraucht werden zum Reinigen von Flaschen, Kochen von Lebensmitteln oder Verdampfen von Salzlösungen und für vieles mehr. Bisher konnten die dafür benötigten hohen Temperaturen in der Regel nur durch Öl, Gas und Elektrizität erzielt werden. (Klimastiftung Schweiz/mc/ps)
Über die Klimastiftung Schweiz
Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 rund 550 KMU mit 10 Millionen Franken unterstützt.
Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.
Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffen. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz vollumfänglich für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.
Die Partner der Klimastiftung Schweiz
Die Schweizer und Liechtensteiner Dienstleister Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz, AXA Winterthur, Bank J. Safra Sarasin, Bank Vontobel, Gebäudeversicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, Glarner Kantonalbank, LGT, Liechtensteinische Landesbank, Man Investments, PartnerRe, Pictet & Cie, PwC, Raiffeisen Schweiz, Sanitas Krankenversicherung, SAP (Schweiz) AG, SCOR Services Switzerland AG, Swisscanto Asset Management AG, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, VP Bank und XL Group sind Partner der Klimastiftung Schweiz.