Abzüge, Vorstösse, Stillstände
Wohin geht die Reise jetzt? US-Soldaten falten an der Grenze zu Kuwait eine US-Flagge zusammen.
Am Sonntag hat der letzte US-Soldat den Irak verlassen. Damit ist die Besatzung des Zweistromlandes als Folge des Irakkriegs von 2003 offiziell beendet, das Land aber noch immer nicht befriedet.
Nächstes Ziel Iran?
Angesichts offener Kriegsdrohungen der USA und Israel gegen Iraks Nachbarn Iran wegen dessen Kernenergieambitionen wirkt der gestern abgeschlossene Rückzug wie eine gigantische Truppenverlegungen für einen möglicherweise bevorstehenden neuen Waffengang am Persischen Golf.
Schon droht Teheran, durch die strategisch wichtige Strasse von Hormus, dem Meereszugang zum Persischen Golf, werde „kein Fass Öl“ passieren, sollte der Westen ein Ölembargo gegen Iran verhängen.
Läuft die Zeit für Syrien ab?
Während Russland seine schützende Hand über den Iran hält, verliert Moskau mit Syriens Präsident Baschar Al-Assad, der keinen Ausweg aus den bürgerkriegsähnlichen Zuständen in seinem Land findet, zunehmend die Geduld. Bis Mittwoch soll Damaskus unabhängige Beobachter ins Land lassen, fordern Russland und die Arabische Liga. Angeblich sei Assad dazu innerhalb von 24 Stunden bereit, hiess heute Montag am Gipfel der Golfstaatenunion GCC in Riad.
Unterdessen reissen die in der vergangenen Woche neu ausgebrochenen Unruhen in Kairo nicht ab. Die Unsicherheit lastet schwer auf die Wirtschaft am Nil, in der in Teilen Stillstand herrscht. Seit Anfang Jahr hat die Börse Ägypten 47 Prozent eingebüsst. (mc/gaf)