Freiburg – Die Hotel- und Privatklinikgruppe Aevis Victoria hat im ersten Halbjahr 2023 aufgrund von Veränderungen im Konsolidierungskreis weniger umgesetzt, und unter dem Strich resultierten wegen der Inflation rote Zahlen. Organisch betrachtet sind die Einnahmen aber gestiegen.
Der konsolidierte Umsatz von Aevis Victoria belief sich nach sechs Monaten auf 488,3 Millionen Franken, was einem Rückgang von gut 16 Prozent entspricht. Begründet wird die negative Entwicklung in dem am Mittwochabend veröffentlichten Geschäftsbericht unter anderem mit dem Ausbleiben von Portfolio-Transaktionen sowie der Dekonsolidierung des Réseau de l’Arc, dem früheren Hôpital du Jura Bernois.
Dieses Spital wurde per Ende 2022 nach dem amerikanischen Vorbild eines integrierten Gesundheitsversorgers neu organisiert. Die neue Gesellschaft, an der die zur Aevis Gruppe gehörende Swiss Medical Network gut 35 Prozent hält, war nach dem Einstieg des Krankenversicherers Visana dekonsolidiert worden.
Organisch gewachsen
Ohne diesen Effekt legten die operativen Geschäftsbereiche Swiss Medical Network und Victoria-Jungfrau zusammen organisch um 4,7 Prozent zu. Das Swiss Medical Network wuchs mit 4,1 Prozent, die Hotelsparte Victoria-Jungfrau mit 7,4 Prozent.
Bei den Gewinnzahlen wirkten sich laut den Angaben Inflationseffekte negativ aus. Der operative Gewinn ging markant zurück (EBITDA von 31,3 Mio nach 85,9 Mio) und unter dem Strich rutschte das Unternehmen sogar in die roten Zahlen. Es resultierte ein Verlust von 10,2 Millionen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 47,2 Millionen ausgewiesen worden war.
Die Gruppe habe jedoch Gegenmassnahmen ergriffen, hiess es. Insgesamt werde daher ein gutes Jahr 2023 erwartet. So werde sich der Bereich Swiss Medical Network im zweiten Halbjahr voraussichtlich besser schlagen als im ersten, und auch in der Hotelsparte seien die Aussichten vielversprechend. Auf eine konkrete Guidance wird allerdings nach wie vor verzichtet. (awp/mc/ps)