Allianz lanciert Petition gegen Glyphosat-Vergiftung

Greenpeace

Wie jedes Frühjahr werden Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat auf den Äckern ausgebracht, bevor gesät werden kann. (Foto: Greenpeace /Markus Forte/Ex-Press)

Zürich – «Wahrscheinlich krebsfördernd»: So beurteilte die Internationale Krebsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kürzlich das Totalherbizid Glyphosat. Das Pestizid und seine Abbaustoffe können mittlerweile in der Luft, im Regen und selbst im menschlichen Körper nachgewiesen werden. Nun lancieren Greenpeace, die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) sowie die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) die Petition «Glyphosat verbieten – jetzt!».

Glyphosat des US-Agrochemiekonzerns Monsanto ist das weltweit am häufigsten verwendete Unkrautbekämpfungsmittel. Es wurde bereits 1975 zugelassen – obwohl giftig für Mensch und Umwelt. «Die IARC bestätigt, dass das Herbizid schwer krank machen kann. Darum ist es Zeit zu handeln und Glyphosat zu verbieten», sagt Martin Forter, Geschäftsleiter der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU).

«Glyphosat-Duschen» in der Schweiz
Die wiederholte Anwendung schädigt ausserdem Wasser- und Bodenlebewesen und führt zu einem Verlust der Artenvielfalt. Schädliche Einflüsse auf Wasserlebewesen und Beeinträchtigungen der Mikroorganismen im Boden sind bestätigt. Glyphosat ist auch in der Schweiz das meist verwendete Pestizid. So leuchten jeden Frühling Äcker unappetitlich giftgelb. Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Marianne Künzle sagt dazu: «Wenn es grünt und spriesst, fängt der ‚Toxic Spring’ an: Auffällig viele Äcker werden vor der Aussaat mit Glyphosat abgespritzt, aber auch grüne Wiesen oder Brachen, die in Ackerland umgewandelt werden. Innert Tagen verwandeln sie sich in gelb-orange Wüsten. Der Glyphosat-Wahnsinn auf dem Acker und im Garten muss gestoppt werden!»

Auch in Privatgärten wird Glyphosat eingesetzt. Viele Leute kaufen in Supermärkten Produkte mit wohlklingenden Namen wie Roundup, Resolva oder Capito. Kaum jemand ist sich bewusst, dass das Ausbringen der Totalherbizide gesundheitsgefährdend ist. Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz sagt: «Für den privaten Gebrauch gilt also: Finger weg von diesen Mitteln!».

Die Probleme mit Glyphosat sind nur die Spitze des Eisbergs. Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden ist verbunden mit verschiedenen Gesundheitsschäden, Umweltproblemen und dem weltweiten Bienensterben. Greenpeace, die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) sowie die Stiftung für Konsumentenschutz SKS lancieren deshalb die Petition «Glyphosat verbieten – jetzt!». Statt weiterhin in eine Intensiv-Landwirtschaft zu investieren, braucht es die Förderung und Weiterentwicklung (Forschung) ökologischer chemiefreier Anbaumethoden, die Menschen und Tiere nicht krank machen. (Greenpeace/mc)

 

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