Alpenkonferenz: Umweltminister der Vertragsstaaten treffen sich in der Schweiz

Alpenkonferenz: Umweltminister der Vertragsstaaten treffen sich in der Schweiz
Matterhorn.

Die Alpenkonvention ist weltweit das erste völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen zum Schutz einer Bergregion.

Bern – Auf Einladung von Bundesrätin Doris Leuthard werden sich die Umweltministerinnen und -minister der Alpenländer am 7. September 2012 in Poschiavo (GR) zur Alpenkonferenz versammeln. Im Vordergrund ihrer Gespräche steht die Frage, wie der Alpenraum geschützt und gleichzeitig nachhaltig genutzt werden kann. Erstmals ist die Alpenkonferenz in eine Alpenwoche eingebettet, die Interessierten die Gelegenheit bietet, sich über die Herausforderungen des Alpenraums auszutauschen. Im Anschluss daran führt Bundesrätin Leuthard mit den deutschsprachigen Umweltministerinnen und -ministern das traditionelle Vierertreffen durch.

Die Alpenkonferenz ist das beschlussfassende Organ der Alpenkonvention, einem völkerrechtlichen Vertrag zwischen acht Staaten und der EU zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums. Als aktuelle Präsidentin der Alpenkonvention übernimmt die Schweiz zum zweiten Mal, nach 1999/2000, die Gastgeberrolle an der Alpenkonferenz. Auf der Agenda stehen die Ergebnisse der Rio+20-Konferenz und die Frage, wie sich die im Abschlussdokument enthaltenen Richtlinien für eine grüne Wirtschaft für den Alpenraum aufarbeiten lassen. Diskutieren werden die Umweltministerinnen und -minister auch über die Bedeutung der erneuerbaren Energien im Alpenraum. Die Alpen werden in der neuen Energiepolitik des Bundesrats eine wichtige Rolle spielen. Zur Sprache kommen zudem mögliche Handlungsfelder für einen nachhaltigen Tourismus im Alpenraum.

Die Alpenwoche 2012 als Plattform des Austauschs
Die Alpenkonferenz findet erstmals im Rahmen einer Alpenwoche statt (5. – 8. September). An verschiedenen Podien, Referaten und Workshops rund um das Globalthema «Erneuerbare Alpen» werden alpine Herausforderungen beleuchtet. Das Themenspektrum reicht von Verkehr und Mobilität in den Alpen über Governance-Fragen bis hin zur Rolle von KMU für die lokale Wirtschaft.

Bundesrätin Doris Leuthard an Vierertreffen
Im Anschluss an die Alpenkonferenz lädt Bundesrätin Doris Leuthard die deutschsprachigen Umweltministerinnen und -minister zu einem informellen Treffen ein. Das Vierertreffen der Umweltministerinnen und -minister der Schweiz, Deutschlands, Österreichs und des Fürstentums Lichtenstein findet jährlich statt. Auf dem Programm steht dieses Jahr einerseits ein Rückblick auf die UNO-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20, andererseits ein Ausblick auf bevorstehende internationale Konferenzen zum Thema Biodiversität und Klima. (UVEK/mc/ps)

Alpenkonvention und Alpenwoche
Die Alpenkonvention ist weltweit das erste völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen zum Schutz einer Bergregion. Sie definiert ein transnationales Gebiet als funktionale geografische Einheit und als einen vor gemeinsamen Herausforderungen stehenden Kultur- und Wirtschaftsraum. Die Vertragsparteien sind Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, die Schweiz, Slowenien und die EU. Zu Beginn der 1990er-Jahre arbeiteten diese Staaten und die EU eine Rahmenkonvention aus, die im März 1995 in Kraft trat und die Schweiz 1999 ratifizierte. In der Schweiz ist das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) für die Alpenkonvention zuständig. Die Federführung hat das Bundesamt für Raumentwicklung ARE. Die Alpenwoche 2012 ist eine Veranstaltung im Rahmen der schweizerischen Präsidentschaft der Alpenkonvention. Sie wird organisiert vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE und von der Internationalen Alpenschutzkommission (CIPRA), vom Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen», vom Internationalen Wissenschaftlichen Komitee Alpenforschung (ISCAR), vom Netzwerk Alpiner Schutzgebiete (ALPARC) und vom Club Arc Alpin (CAA) in enger Zusammenarbeit mit der Regione Valposchiavo.

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