Angebot für Wohneigentum steigt erstmals seit Ende 2019
Zürich – Das Angebot an Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen hat im dritten Quartal 2022 erstmals seit Ende 2019 wieder zugenommen. Gleichzeitig hat die Nachfrage am Immobilienmarkt einer Studie zufolge nachgelassen. Dadurch hat sich der Preisanstieg etwas verlangsamt.
Seit Jahren ist Wohneigentum knapp in der Schweiz. Und der Ausbruch der Corona-Krise 2020 hatte dies verschärft und zu einem drastischen Rückgang beim Angebot an Eigenheimen, wie der Hypothekenvermittler Moneypark am Mittwoch mitteilt. Damit stiegen die Preise demnach in der Folge um rund ein Fünftel.
Im dritten Quartal 2022 habe sich das Angebot nun erstmals seit fast drei Jahren wieder erholt, heisst es. Und dieser Trend dürfte sich in den nächsten Quartalen fortsetzen. Das heisst das Angebot dürfte zwar weiter steigen, allerdings deutlich unter dem Niveau von vor der Pandemie bleiben.
Einen breiten Preiszerfall erwartet der Hypothekenvermittler daher nicht, auch wenn die Nachfrage wegen höherer Lebenshaltungs- und Finanzierungskosten und der rekordhohen Immobilienpreise weiter zurückgehen dürfte. Unter dem Strich bleibe das Angebot an Wohneigentum weiterhin knapp, und ein stetiges Bevölkerungswachstum stütze die Nachfrage.
Angst vor Crash
Das Angebot an ausgeschriebenen Einfamilienhäusern legte im Vergleich zum zweiten Quartal konkret um rund 10 Prozent zu (+1’700 Objekte). Damit liege das Angebot wieder leicht über dem Stand von Mitte 2021, schreibt Moneypark. Zwar seien die Angebotspreise auch im dritten Quartal gestiegen, aber das Plus sei mit rund 1 Prozent deutlich geringer ausgefallen als in den Quartalen zuvor.
Die Zunahme des Angebots bei den Einfamilienhäusern erklären die Immobilienexperten unter anderem damit, dass Immobilien von pensionierten Immobilienbesitzern und vererbte Immobilien, für die kein Eigenbedarf vorhanden sei, nun auf den Markt kämen. Aber auch erhöhte Finanzierungs- und Energiekosten schmälerten die Attraktivität von Wohneigentum. Dazu komme die Angst vor einem möglichen Crash am Immobilienmarkt.
Bei den Eigentumswohnungen zeige sich ein ähnliches Bild, schreibt Moneypark. Zum Vorquartal nahm das Angebot um rund 6 Prozent zu (+1’750 Objekte). Damit liegt das Angebot wieder leicht über dem Stand von Ende 2021. Die Angebotspreise stiegen im Berichtsquartal mit ebenfalls rund 1 Prozent deutlich geringer als in den Vorquartalen.
Das Angebot an Eigentumswohnungen ist in der Schweiz generell höher als das von Einfamilienhäusern. Das Verhältnis beträgt laut Moneypark rund 60 zu 40 Prozent und verschiebe sich u.a. durch verdichtetes Bauen weiter hin zu noch mehr Wohnungen. (awp/mc/ps)