Angebotsmieten im Jahresvergleich 1,3% tiefer
Zürich – Die Angebotsmieten zeigen im ersten Monat des Jahres 2019 keine Veränderung. Werden jedoch die vergangenen zwölf Monate betrachtet, liegen die Angebotsmieten 1,3 Prozent tiefer. Beim Wohneigentum bringt das neue Jahr erstmals wieder höhere Preise. Die zeigen die aktuellen Zahlen des von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI AG erhobene Swiss Real Estate Offer Index.
Im ersten Monat des Jahres 2019 konnte bei den inserierten Mieten keine Veränderung zum Vormonat festgestellt werden (+0,0 Prozent). Wird die Mietpreisentwicklung jedoch über die vergangenen zwölf Monate betrachtet, sind Wohnungssuchende deutlich im Vorteil. Auf Jahresbasis ist bei den Angebotsmieten in der Schweiz ein Minus von 1,3 Prozent zu verzeichnen.
Regionale Unterschiede
Die Mietpreisentwicklung zeigt wie gewohnt klare regionale Unterschiede. Am meisten zugelegt haben die Angebotsmieten in der Genferseeregion (+1,1 Prozent) und in der Ostschweiz (+0,6 Prozent). In der Zentralschweiz (-1,3 Prozent) und im Grossraum Zürich (-1,0 Prozent) war die Preisentwicklung hingegen rückläufig. Auch in absoluten Zahlen sind je nach Landesteil deutliche Unterschiede erkennbar. Für eine durchschnittliche Wohnung mit einer Fläche von 100 Quadratmeter wird in der Genferseeregion derzeit knapp 2’500 Franken verlangt. Für den gleichen Wohnraum sind im Espace-Mittelland und im Tessin bis zu 600 Franken weniger zu bezahlen.
Doch wie werden sich die Mietpreise weiterentwickeln? Folgt das Jahr 2019 dem Trend der rückläufigen Mietpreisentwicklung? Für Martin Waeber, Director von ImmoScout24, ist mittelfristig abseits der grossen Zentren weiterhin von konstanten bis sinkenden Mieten auszugehen. «Aufgrund der intensiven Bautätigkeit in den letzten Jahren übertrifft das Angebot an Wohnraum an vielen Standorten die Nachfrage der Wohnungssuchenden», erklärt der Immobilienexperte Martin Waeber. Auch die Politik und die Stimmbürger haben einen Einfluss auf die Mietpreise. Am 10. Februar wird über die sogenannte Zersiedelungs-Initiative abgestimmt. Ziel dieser Vorlage ist es, die bebaubare Fläche auf dem heutigen Stand zu begrenzen. Bauland dürfte nur noch eingezont werden, wenn andernorts eine ebenso grosse Fläche von vergleichbarem Wert der Natur oder Landwirtschaft zurückgegeben würde. «Da Bauland besonders in den Städten und Agglomerationen knapp ist, könnte eine Annahme der Initiative den Druck auf die Mieten, aber auch auf die Wohneigentumspreise an Hot-Spots zusätzlich erhöhen», prognostiziert Waeber.
Neues Jahr bringt höhere Preise bei Wohneigentum
Nach zwei Monaten mit einem Minuszeichen vor der Preisentwicklung bei den Einfamilienhäusern folgt der Januar 2019 mit einem Plus von beachtlichen 2,7 Prozent. Allerdings relativiert sich diese auf den ersten Blick starke Entwicklung bei der Betrachtung der verlangten Preise über den gesamten Jahreszeitraum. Auf Jahresbasis ergibt sich ein Plus von 2,3 Prozent.
Auf einem Preisniveau, das zuletzt im September 2017 zu beobachten war, bewegen sich derzeit die Preise für Stockwerkeigentum. Pro Quadratmeter Nettowohnfläche in dieser Kategorie werden per Ende Januar 7’155 Franken verlangt. Dies entspricht einem Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Einen Anstieg in vergleichbarer Höhe gab es zuletzt im April 2018. (mc/pg)