Arbeitgeber locken immer öfter mit Viertagewoche
Zürich – Montag bis Donnerstag ins Büro und danach drei Tage frei: Mit Teilzeitmodellen und Viertagewochen wollen immer mehr Arbeitgeber neue Mitarbeitende anlocken. Die Stellenanzeigen für 80-Prozent-Pensen nehmen zu.
In den letzten drei Jahren habe sich die Zahl der Jobs, die im 80-Prozent-Pensum ausgeschrieben sind, fast verzwanzigfacht, teilte das Jobportal Indeed am Freitag mit. Bei manchen Berufsgattungen erwähne inzwischen bereits jedes fünfte Stelleninserat die Viertagewoche, so etwa bei Schreinermonteurinnen und -monteuren. Weil Indeed allerdings nur diejenigen Berufe untersucht hat, zu denen es auf Indeed mindestens 100 Stellenanzeigen gibt, könnte das Teilzeitangebot bei anderen Berufen, die weniger häufig ausgeschrieben sind, sogar noch höher sein.
Wachsende Nachfrage
Mit der Zunahme an Teilzeitangeboten kommt der Arbeitsmarkt laut der Mitteilung einer immer stärker wachsenden Nachfrage entgegen. Denn Indeed wertet auch die Suchanfragen aus. Und diese zeigen: Im gleichen Zeitraum hat die Suchen nach Begriffen wie «80-Prozent-Job» oder «Viertagewoche» sogar um 6400 Prozent zugenommen, also noch deutlich stärker das Angebot.
Folge der Corona-Pandemie?
Die Untersuchung zeigt auch, dass die Viertagewoche sowohl bei den Angeboten als auch bei den Anfragen vor allem ab Mai 2021 sehr stark zugenommen hat. «Das kann als Reaktion auf die Corona-Pandemie gelesen werden, in der die Frage der Arbeitsbedingungen viel stärker als zuvor aufgeworfen wurde», wird Thomas Kaiser von Indeed Schweiz in der Mitteilung zitiert.
Gerade in Zeiten von Corona gab es jedoch auch viele Unternehmen, die das Modell nicht nur aus Freundlichkeit den Mitarbeitenden gegenüber eingeführt haben. Manche stellten während der Pandemie keine Vollzeitbeschäftigten mehr ein, um zu sparen. (awp/mc/pg)