Arbeitnehmende sind bereit, sich längerfristig zu binden

(Bild: DOC RABE Media/AdobeStock)

Zürich – Ein grosser Teil der Arbeitnehmenden in der Schweiz kann sich gut vorstellen, mehr als fünf Jahre für den gleichen Arbeitgeber tätig sein: sowohl die jüngste im Markt tätige Generation als auch ältere Arbeitstätige. Unterschiede zeigen sich hingegen bei den Altersgruppen, wenn es um die Wichtigkeit der Work-Life-Balance und den Lohn geht, wie die Arbeitsmarkt-Studie 2019 von JobCloud (jobs.ch / jobup.ch) in Zusammenarbeit mit dem LINK Institut ergibt.

9 von 10 Arbeitnehmenden (86 Prozent) sind bereit, fünf und mehr Jahre beim selben Arbeitgeber tätig zu sein. Bei Millenials und Babyboomers ist dieser Wert allerdings leicht höher (95 und 89 Prozent) als bei den jungen Arbeitnehmenden der Generation Z, die unter 24 sind. Für 76 Prozent unter ihnen ist diese Vorstellung attraktiv. Dies widerspricht der gängigen Wahrnehmung, dass jüngere Stelleninhaber und -inhaberinnen ihren Arbeitgebern wenig Loyalität entgegenbringen und ihre Karriere eher auf die für sie interessanten Projekte ausrichten.

Work-Life-Balance oft wichtiger als Karriere
Deutliche Unterschiede fand die JobCloud Arbeitsmarkt-Studie 2019 beim Thema Work-Life-Balance: Hier sind es besonders die Arbeitnehmenden über 35, die der Work-Life-Balance eine markant höhere Wichtigkeit einräumen als der Karriere (78%). Zwar ist auch vielen jüngeren Arbeitnehmenden ein gutes Verhältnis zwischen Arbeits- und Privatleben wichtig (69%). Dennoch setzen sie stärker auf ihre Karriere – für 59 Prozent in der jüngsten Altersklasse ist die Karriere sehr wichtig. Über alle Altersgruppen hinweg stufen 76% der Befragten eine gute Work-Life-Balance als besonders wichtig ein, während nur 43% angeben, dass ihnen die Karriere besonders wichtig ist: Zugunsten der Work-Life-Balance wird also eher auf eine Karriere verzichtet.

Männer wollen hohen Lohn, Frauen den idealen Arbeitsort
Auch zwischen Frauen und Männern gibt es einige Unterschiede, wenn es um den perfekten Job geht: Männer gewichten im Bewerbungsprozess den Lohn eher höher als Frauen (54% vs. 47%), wohingegeben letztere dem Arbeitsort eine höhere Bedeutung einräumen (71% vs. 66%). «Das mag an den nach wie vor häufig vertretenen klassichen Rollenmodellen in unserer Gesellschaft liegen: Immer noch kümmern sich Frauen häufiger um die Kinderbetreuung als Männer. Ein Arbeitsort in der Nähe des Wohnortes ist dann wichtiger», so Davide Villa, CEO von JobCloud. «Damit einher geht auch die Tatsache, dass Männer in diesen Rollenmodellen oft die Hauptverdiener sind und entsprechend auch stärker auf den Lohn achten oder achten müssen.» (mc/pg)

Weitere Erkenntnisse der JobCloud Arbeitsmarkt-Studie

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