«Grünes Auto» (Bild: Gloriasa.ch)
Cham- Kosten und Umwelt sind derzeit die dominierenden Themen, wenn es um Firmenflotten geht: Das Top-Management setzt auf strengere Kostendisziplin, weshalb der Kostendruck auf europäische und Schweizer Firmenflotten steigt. Daneben ist ein stärkeres Umweltbewusstsein hin zur grünen Flotte spürbar, hat doch bereits ein Drittel der Unternehmen Richtlinien zum Umweltschutz in der Car Policy festgehalten.
Erstmals liefert der CVO (Corporate Vehicle Observatory Report) ausxserdem Gründe für oder gegen Elektrofahrzeuge und zeigt, dass die Anforderungen an umweltschonende Fahrzeuge fern der Realität sind. Dies sind die zentralen Erkenntnisse der CVO-Studie, die jedes Jahr von Arval, einer führenden europäischen Spezialistin für Full-Service-Leasing und Flotten-Management, in Auftrag gegeben wird. Der diesjährige CVO macht sichtbar, dass der Kostendruck auf die Firmenflotten in Unternehmen aller Grössen steigt. Dies erstaunt auf den ersten Blick, da insbesondere die Schweiz die Wirtschaftskrise gut gemeistert hat. Offenbar hat dieses Ereignis das Kostenbewusstsein in den Unternehmen dennoch nachhaltig gestärkt. Auffallend ist aber, dass Vertreter von Schweizer Unternehmen im Gegensatz zu europäischen weniger häufig mit einem Anstieg des Kostendrucks rechnen. Auch zeigt sich deutlich, dass der Kostendruck sowohl in der Schweiz als auch in Europa abhängig von der Unternehmensgrösse ist und parallel zur Grösse ansteigt. Nach wie vor trifft überwiegend das Top-Management die Entscheidungen, wenn es um Firmenwagen geht – in der Schweiz noch stärker als im übrigen Europa. Entsprechend gross sind die Einflussmöglichkeiten auf strategischer Ebene: Die Entscheidungsträger steuern mit der Firmenflotte auch ein Stück weit das Image ihres Unternehmens, zum Beispiel in Sachen Umweltbewusstsein.
Grüne Flotte dank Car Policy
Der Weg zur grünen Flotte führt über die Car Policy: Immerhin hält bereits mehr als ein Drittel aller Unternehmen in der Car Policy Richtlinien für eine umweltschonendere Flotte fest. Auffallend ist, dass die Schweiz schlechter abschneidet als Europa – dies vielleicht auch, weil die Budgets für hochmotorisierte Autos in Schweizer Unternehmen immer noch vorhanden sind. Hierzulande sollte das Bewusstsein zunehmen, dass der Weg zur „green fleet“ über die Car Policy führt. Wenn auch der Trend hin zur grünen Flotte ansatzweise zu erkennen ist, so erstaunt es doch, dass erst zwischen einem Drittel und der Hälfte der befragten Unternehmen in der Schweiz und Europa das Ziel verfolgen, die CO2-Emissionen ihrer Flotte zu reduzieren.
Realitätsferne Anforderungen an Elektromobile
In der Schweiz fährt ein Pendler durchschnittlich 40 km pro Tag. Dennoch geben Unternehmen bei der Frage, ab welcher Kilometerleistung sie sich für Elektromobile entscheiden würden, Reichweiten an, die in den nächsten Jahren noch in weiter Ferne liegen. Hier sind die Anbieter von Elektrofahrzeugen gefordert, über die tatsächlichen Fahrgewohnheiten zu informieren. Ausserdem zeigt die kleine Anzahl von Unternehmen, welche Bereiche ermittelt haben, in denen Elektrofahrzeuge geeignet wären (zwischen 17% und 29% der Befragten), dass das Modell der Elektrofahrzeugflotte noch in den Kinderschuhen steckt. Umso mehr ist die Branche in dieser Hinsicht auf Pioniere angewiesen, denn die Beweggründe für oder gegen Elektrofahrzeuge runden das heutige Bild der Firmenflotten ab und zeigen einen klaren Widerspruch: Die Unternehmen möchten Kosten einsparen, aber der Umstieg auf kleinere oder umweltschonendere Fahrzeuge fällt immer noch schwer. Wenn dieser Schritt in Erwägung gezogen wird, dann vor allem aus Imagegründen. Was die Elektrofahrzeugflotte derzeit aber voranbringen könnte, wäre Pioniergeist.
Über 4’500 Interviews in 15 Ländern
Die Markterhebung „Corporate Vehicle Observatory“ (CVO) wurde 2002 auf Initiative von BNP Paribas und Arval, einem führenden europäischen Spezialisten für Full-Service-Leasing und Flotten-Management, ins Leben berufen und in verschiedenen europäischen Ländern durchgeführt. Ein Marktforschungsinstitut befragt seither jedes Jahr in einer internationalen, repräsentativen Umfrage Entscheidungsträger aus der Wirtschaft zu ihrem Fuhrpark- und Flotten-Management. Insgesamt wurden für den CVO 2011 in Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Indien, Italien, Polen, Portugal, der Türkei, Tschechien, der Schweiz, Spanien, UK und neu Russland über 4’500 Interviews geführt. In der Schweiz befragte das Marktforschungsinstitut CSA dieses Jahr 93 Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden, 69 Unternehmen mit 10 bis 99 Mitarbeitenden, 86 Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitenden und 57 Grossunternehmen mit über 500 Mitarbeitenden. (Arval/mc/hfu)
Über Arval
Arval, eine Tochtergesellschaft des französischen Finanzdienstleisters BNP Paribas, ist eine führende europäische Spezialistin für Full-Service-Leasing und Flotten-Management und verwaltet gemeinsam mit Partnern in 38 Ländern rund 691’000 Firmenwagen. Mit ihren über 4’500 Mitarbeitenden hat Arval ein umfassendes Know-how und Controlling bei einfachen Prozessen aufgebaut. Arval steht für Professionalität im Dienste ihrer Kunden und Partner und ist unabhängig von Automobilherstellern und Versicherern. In der Schweiz beschäftigt die Arval (Schweiz) AG mit Sitz in Cham (ZG) und Gland (VD) über 50 Mitarbeitende.