Auch die drei Streifen sind künftig giftfrei
Greenpeace-Aufruf erfolgreich.
Peking – Adidas, der weltweit zweitgrösste Hersteller von Sportkleidung eliminiert ab 2020 sämtliche Giftstoffe aus seiner Lieferkette und während des ganzen Lebenszyklus seiner Produkte. Dies schreibt Greenpeace in einer Medienmitteilung.
Damit ist Adidas nach Puma und Nike der dritte grosse Sportkonzern, der innert zwei Monaten nach Lancierung der globalen Greenpeace-Kampagne «Detox: Schmutzige Wäsche» einlenkt. Das sei ein riesiger Erfolg für Greenpeace und die Bemühungen für den Schutz des Wassers und eine giftfreie Zukunft, schreibt die Umweltorganisation.
Entgiftung der gesamten Textilindustrie
Denn mit den drei Sportgiganten werde die Entgiftung der gesamten Textilindustrie nachhaltig vorangetrieben: Zuliefererfirmen, die auch für andere Marken produzieren, werden sich in Zukunft an die von Greenpeace gesetzten Standards halten. Diese gehen weit über die in den Ländern des Südens (China, Vietnam, Bangladesch etc.) geltenden Gesetze hinaus. Indem sie ihre gesamte Produktionskette entgiften haben Puma, Nike und Adidas sich auch dazu verpflichtet, alle ihre Zulieferer zu entgiften – Fabrik für Fabrik, Land für Land.
Ein langer Weg
Der Weg dahin ist jedoch noch lang. Bisher sind es erst Absichtserklärungen. Greenpeace werde genau darauf achten, dass die Firmen ihre Aktionspläne, die sie in den nächsten acht Wochen veröffentlichen müssen, einhalten und in die Tat umsetzen.
«Chemikalienkrise muss dringend gestoppt werden»
«Die Greenpeace-Recherchen zeigen auf, dass die Textilindustrie ein globales Umwelt- und Gesundheitsproblem produziert. Das haben jetzt auch Nike, Adidas und Puma eingesehen, die nun beitragen, die gesamte Textilindustrie zu revolutionieren», sagt Matthias Wüthrich, Chemieexperte bei Greenpeace Schweiz. «Die globale Chemikalienkrise muss dringend gestoppt werden: Hormongifte der Textilindustrie belasten das Trinkwasser von Millionen Menschen in Herstellungsländern wie China. Obwohl in der Schweiz der Einsatz dieser Chemikalie weitgehend verboten ist, wird auch hier Nonylphenol durch das Waschen von Importtextilien freigesetzt – das Hormongift belastet Gewässer und Menschen auch in der Schweiz.»
Greenpeace fordert die ganze Textilindustrie auf, alle gefährlichen Chemikalien aus der Produktion zu verbannen. In den kommenden Wochen wird Greenpeace zunächst mit den Marken Lacoste, G-Star Raw, Uniqlo und Li Ning über eine «Null-Einleitung» von gefährlichen Chemikalien verhandeln. (Greenpeace/mc/pg)