Auch Kambodscha schickt Plastikmüll zurück an Absender
Phnom Penh – Nach Indonesien und anderen Ländern in Südostasien will nun auch Kambodscha Plastikmüll zurückschicken. Aus welchem Land die 83 Container mit der unerwünschten Ladung stammten, werde noch untersucht, teilte ein Sprecher des Umweltministeriums am Mittwoch mit.
Der Importeur müsse zudem mit einer Strafe rechnen, sagte Neth Pheaktra. Kambodscha hatte die Einfuhr von Plastikmüll seinen Worten zufolge bereits vor zwei Jahrzehnten verboten. «Kambodscha ist keine Müllhalde», sagte der Sprecher.
Plastikmüll, keine Recycling-Rohstoffe
Die Container hatten seit Monaten in dem Hafen von Sihanoukville an der Südwestküste Kambodschas gestanden. Ihr Inhalt war demnach als Recycling-Rohstoffe gekennzeichnet gewesen. Bei Kontrollen stiessen Beamte dann auf die tatsächliche Ladung. Fotos in örtlichen Zeitungen zeigten die Ballen Plastikmülls.
Seit China Anfang 2018 die Importe von Kunststoffabfällen zum Recycling stark eingeschränkt hat, landet viel Plastikmüll in anderen asiatischen Ländern wie Indonesien oder Malaysia. Dort regt sich zunehmend Widerstand. So hatte Indonesien Anfang Juli angekündigt, 49 Container Plastikmüll an mehrere Industrieländer, darunter auch Deutschland, zurückzuschicken. Vergangene Woche hiess es zudem, nach Australien gingen mehr als 210 Tonnen Müll zurück, darunter Haushaltsabfall und gebrauchte Elektrogeräte. (awp/mc/pg)