«Aufbruch im Untergrund: Szenarien erfolgreicher Zusammenarbeit im Tiefbau»

Schachtdeckel

Sauberes Trinkwasser und ein störungsfreies Kanalisationssystem sollen auch in Zukunft eine Selbstverständlichkeit bleiben. (Foto © Thomas Renz – Fotolia.com)

Rüschlikon – In der Schweiz haben praktisch alle Zugang zu frischem Trinkwasser. Die Qualität der Gewässer ist hoch. Die Kanalisation funktioniert diskret und pannenfrei. In fast alle Winkel der Schweiz führen sichere Strassen. Dies alles ist für die Bevölkerung das Normalste der Welt. Dass es weiterhin so bleibt, ist indes nicht selbstverständlich. Tiefbauprojekte haben einen hohen Komplexitätsgrad und eine Vielzahl an Beteiligten: Gemeinden teilen sich die Aufgaben mit Verbänden, Privatunternehmen und weiteren Akteuren.

30 Milliarden Franken, so viel Geld braucht die Schweiz bis 2030 für die Erneuerung ihrer Infrastruktur – jährlich. Nur, dieses Geld – immerhin fast sechs Prozent des BIP – ist mancherorts nicht einmal budgetiert. Zahlreiche Leitungen, Kanäle und Kläranlagen wurden vom Bund einst grosszügig subventioniert. Seither altern sie vor sich hin.

Wasserversorgung bietet wenig Profilierungsmöglichkeiten
Ausgetauscht werden die Röhren oft erst im Bedarfsfall und unkoordiniert, viele Gemeinden werkeln allein. Strassen werden dadurch in kurzer Zeit gleich mehrmals aufgerissen und wieder zugeschüttet, was die Bevölkerung verärgert, zusätzliche Kosten generiert und professionelle Lösungen erschwert. Dagegen gehalten wird kaum, den Politikern bietet die Wasserversorgung wenig Profilierungsmöglichkeiten.

Wie weiter, damit sauberes Trinkwasser, sichere Strassen und ein störungsfreies Kanalisationssystem auch in Zukunft eine Selbstverständlichkeit bleiben? Das Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) hat sich im Auftrag der Hunziker Betatech AG mit der Zukunft der Bewirtschaftung kommunaler Infrastruktur befasst. Eine neue Studie untersucht, wie die Aufgabenteilung beim Tiefbau bis im Jahr 2030 aussehen wird.

Mehr Kooperation und Kostenwahrheit sowie Professionalisierung
Die Bandbreite der vier vom GDI entwickelten Szenarien ist gross, die wichtigsten Fragen lauten: Welche Aufgaben können Gemeinden noch selber übernehmen? Müssten sie allesamt Experten einstellen? Geht die Wasserbewirtschaftung besser gleich in die Hände der Kantone über? Oder wird sie dereinst privatisiert? Klar ist: Damit wir nicht irgendwann dumm in die Röhre gucken, braucht es mehr Kooperation, Kostenwahrheit und eine Professionalisierung.

Die neue GDI-Studie «Aufbruch im Untergrund: Szenarien erfolgreicher Zusammenarbeit im Tiefbau» wurde am 25. Oktober 2013 im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung der Hunziker Betatech AG im Gottlieb Duttweiler Institut in Rüschlikon/ZH vorgestellt. Sie kann bezogen werden unter http://gdi.ch/tiefbau. (GDI/ots/mc/ps)

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