Ausverkauf für grenznahe Retailflächen
Der Einkaufstourismus schlägt sich auch auf die Mietpreise grenznaher Retailflächen nieder.
Zürich – Der starke Franken hinterlässt deutliche Spuren in der Wirtschaftsleistung der Schweiz. Davon betroffen ist neben dem grenznahen Retailgeschäft auch der Büroflächenmarkt, wo der Druck auf die Mieten wegen des zunehmenden Angebotsüberhangs steigt.
Der Markt für gewerbliche Mietflächen steht weiterhin unter dem Eindruck der Wechselkursfreigabe durch die Schweizerische Nationalbank zu Jahresbeginn. Die Delle in der Wirtschaftsleistung wird gemäss den Konjunkturforschern noch bis Ende Jahr spürbar sein. Erst danach darf mit einer Erholung gerechnet werden. Der private Konsum und die Bauwirtschaft gleichen eine schwächelnde Exportwirtschaft teilweise aus. Am Geschäftsflächenmarkt zunehmend von einem erhöhten Mietpreisdruck betroffen sind Retailflächen in Grenznähe, die unter dem Einkaufstourismus ins nahe Ausland leiden. So gaben die Mieten für Verkaufsflächen an der Freien Strasse in Basel, der ersten Adresse am Rheinknie, im Jahresvergleich um 6,9% nach, wie Cushman & Wakefield und der Schweizer Allianzpartner SPG Intercity Zurich in ihrem Quartalsbericht zum Markt für Gewerbeflächen schreiben.
Konsum als Stütze
Insgesamt erweist sich der Konsum aber als wichtige Stütze der Wirtschaft. Die privaten Ausgaben sanken in Folge der Wechselkursfreigabe zwar ebenfalls, aber weniger stark als jene im B2B-Bereich. Am Markt für Verkaufsflächen akzentuiert sich die Entwicklung der vergangenen Perioden: Lagen an und um die Bahnhofstrasse Zürich und der Rue du Rhône in Genf erzielen Höchstpreise, sofern solche überhaupt verfügbar waren. Auf der andern Seite erhöhen sich Leerstände und Preisdruck bei ausserstädtischen Verkaufsflächen. Der Neuzugang auf der Angebotsseite bleibt insgesamt spärlich. Die Nettorenditen liegen für A-Lagen in Zürich bei 3,5% und damit nochmals leicht tiefer als vor einem Quartal. Shoppingcenter notieren mit einer Rendite von 4,05% und damit auf dem langjährigen Tiefststand.
Erholung am Büromarkt gegen Ende Jahr
Am Büroflächenmarkt hält der Zuwachs der vermietbaren Flächen an. Gleichzeitig konnte im 1. Quartal 2015 eine stabile Nachfrage mit leicht steigender Tendenz festgestellt werden. Gemäss dem Quartalsbericht ist weiterhin mit einem Preisdruck zu rechnen, der bis weit in die zweite Jahreshälfte hinein spürbar sein wird. Erst danach dürfte eine Erholung einsetzen. In Zürich lagen die Mieten nach Massgabe der Neuabschlüsse unverändert bei 750 CHF/m2/Jahr, in Basel und Genf bei 350 bzw. 800 CHF/m2/Jahr. (SPG/mc/pg)