Baby-Boomer sorgen für «Altersvorsorge-Tsunami»

Baby-Boomer sorgen für «Altersvorsorge-Tsunami»

Vor dem Pillenknick: Babyboomer.

Zürich – Die Renteneintrittswelle erreicht in den USA ihren Höhepunkt bereits 2020. Die Schweiz und andere europäische folgen mit fünf Jahren Abstand und stellen die Altervorsorge vor epochale Herausforderungen. Die Generation der geburtenstarken Jahrgänge muss sich weltweit auf die grössten Altersvorsorge-Probleme in der Geschichte gefasst machen.

Aufgrund sinkender gesetzlicher Renten, zunehmender Lebenserwartung und wachsender Eigenverantwortung für ausreichende Altersrücklagen stehen Baby-Boomer auf der ganzen Welt vor ähnlichen Problemen und werden bildlich gesprochen überall einen «Altersvorsorge-Tsunami» auslösen – mit Ausnahme von China, das erst 2050 den Höhepunkt erreicht. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Demographic Pulse der Allianz.

Bedeutung der privaten Altersvorsorge nimmt weiter zu
«Die Analyse macht deutlich, dass die Bedeutung der privaten Altersvorsorge auch in der Schweiz weiter steigen wird, um den gewohnten Lebensstandard halten zu können», kommentiert Peter Kappeler, Leiter Leben der Allianz Suisse, die Ergebnisse. Während 1950 rund vier Prozent der Schweizer Bevölkerung zwischen 60 und 65 Jahre alt waren, steigt dieser Wert bis 2025 auf über sieben Prozent. Konkret bedeutet dies, dass zu diesem Zeitpunkt rund 600’000 zusätzliche Rentner in der AHV finanziert werden müssen. Und das über einen längeren Zeitraum: Allein die durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz wird von 69,2 im Jahr 1950 auf fast 84 Jahre im Jahr 2025 ansteigen.

Überlasteter Staat: USA als erste betroffen
«Mit dem Renteneintritt der vielen Baby-Boomer wird sich der Anteil der Menschen, der von Beiträgen der arbeitenden Bevölkerung abhängig ist, deutlich erhöhen. Die Überlastung der öffentlichen Kassen verbunden mit erhöhten Kosten für die zunehmende Lebenserwartung werden zur Realität für Rentner, Wirtschaft und den Staat», erklärt Kappeler. «Da die USA als erste betroffen sein werden, müssen wir schnell und frühzeitig die Entwicklung beobachten und entsprechende Lehren daraus ziehen. Dabei wird die private Altersvorsorge weiter an Wichtigkeit gewinnen.»

Grosse Angst vor Rentenkrise
Neben der Schweiz droht vielen anderen europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Grossbritannien das gleiche Szenario. Weitere Länder wie die Türkei, Ungarn, Spanien oder China folgen mit rund 10 bis 30 Jahren Verspätung und haben somit die Chance, sich besser auf ihre spezifischen Verhältnisse vorzubereiten. In den USA erwarten laut einer Allianz-Umfrage bereits heute 92 Prozent der Bevölkerung eine Rentenkrise. Ein weiteres alarmierendes Ergebnis der Umfrage ist, dass 61 Prozent der Befragten mehr befürchten, dass ihre Ersparnisse im Alter nicht ausreichen, als frühzeitig zu sterben. «Auch wenn wir von amerikanischen Verhältnissen noch entfernt sind – in der Schweiz geht der Trend in der privaten Altersvorsorge eindeutig wieder in Richtung Sicherheit und Garantien», betont Kappeler. (Allianz Suisse/mc/ps)

Allianz Suisse

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