BAFU: Konsum der Schweiz belastet Umwelt im Ausland

BAFU: Konsum der Schweiz belastet Umwelt im Ausland

BAFU-Direktor Bruno Oberle.

Bern – Weil die Schweiz viele Güter importiert, fallen rund 60% der von der Schweizer Bevölkerung verursachten Umweltbelastung im Ausland an. Dies geht aus einer Studie des Bundesamts für Umwelt (BAFU) hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die Untersuchung «Environmental impacts of Swiss consumption and production» zeigt erstmals die Umweltbelastung, die durch den Konsum und die Produktion der Schweiz entsteht. Sie zeichnet den gesamten Lebensweg der Produkte nach. Sie kommt zum Schluss, dass Importe etwa 60% der Umweltbelastung durch die Schweizer Bevölkerung verursachen. Die Schweiz ist also stark von den natürlichen Ressourcen und Produktionsprozessen im Ausland abhängig. Ernährung, Wohnen und Mobilität belasten die Umwelt am stärksten, indem sie am meisten Ressourcen verbrauchen und die meisten Schadstoffe verursachen. Bei der Ernährung fallen über die Hälfte der Umweltbelastungen im Ausland an: Grosse Mengen an Nahrungs- und Futtermitteln für die Schweiz werden im Ausland produziert.

Energieverbrauch belastet Umwelt im Inland besonders
Im Bereich Wohnen, Energie und Wasser (inklusive Wohnungsbau, Möbel, Geräte) fallen rund die Hälfte der Umweltbelastungen in der Schweiz an. Diese werden insbesondere durch den Energieverbrauch verursacht. Bei der Herstellung von Baumaterialien, Möbeln und Haushaltsgeräten werden dagegen vor allem im Ausland grosse Mengen natürlicher Ressourcen verbraucht und Schadstoffe ausgestossen. Nur die Mobilität verursacht mehr Umweltbelastungen in der Schweiz als im Ausland. Die Analyse der Umweltbelastung in der Schweiz nach den verschiedenen Wirtschaftsbranchen zeigt, dass Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Abfallwirtschaft und Transportgewerbe hier am stärksten ins Gewicht fallen.

Stärkung der «grünen» Wirtschaft
Die Studie ist eine der Massnahmen, die der Bundesrat im Oktober 2010 zur Stärkung der «grünen» (umweltfreundlichen) Wirtschaft veranlasst hatte. Sie wurde von den Beratungsbüros ESU-services und Rütter + Partner im Auftrag des BAFU durchgeführt. Die Untersuchung misst die Umweltbelastungen von Konsum und Produktion der Schweiz mit sogenannten Umweltbelastungspunkten (UBP). Diese bewerten unterschiedliche Emissionen in Boden, Wasser und Luft sowie den Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Diese Indikatoren über soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklungen sollen das Bruttoinland-Produkt BIP ergänzen. (awp/mc/ps)

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