Zürich – Die Qualität des Personalmanagements bestimmt zunehmend den Wirtschaftserfolg von Banken. Gute Personalarbeit ist ein Wettbewerbskriterium, das wirtschaftlich erfolgreiche Institute von nicht erfolgreichen unterscheidet. Dies ist das wichtigste Ergebnis der zeb/-HR-Studie 2011, an der sich 551 Personalmanager, Geschäftsführer und Führungskräfte aus 421 Banken in Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt haben.
zeb/ hat nach 2009 in der zweiten Auflage der Studie untersucht, wie genau das Personalmanagement Erfolgsvoraussetzungen schafft, umsetzt und auf Wertbeiträge ausrichtet. Die umfassendste Studie zum Personalmanagement von Retailbanken ergab zudem, dass die Investitionen der Banken für ihre Mitarbeiter deutlich gestiegen, bei Schweizer Banken aber gegenüber anderen Ländern unterdurchschnittlich sind. Gleichzeitig nehmen Banken die Herausforderungen durch die demografische Entwicklung noch vielfach auf die leichte Schulter. Auch ist die Zahl der im Personalbereich tätigen Personen deutlich gesunken. An Bedeutung gewinnen dagegen flexible Arbeitsplatz- und Arbeitsgestaltungsmodelle. Vor allem Top-Institute achten vermehrt auf die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben. Hier gewinnt die Bankenindustrie endlich Anschluss an andere Branchen, in denen solche Modelle längst zum Standard gehören.
Druck auf die Mitarbeiter steigt
Prof. Dr. Joachim Hasebrook, Senior Manager bei zeb/ sowie Initiator der zeb/-HR-Studien 2009 und 2011, erläutert: „Steigende Kundenansprüche und ein verschärfter Wettbewerb erhöhen den Druck auf die Mitarbeiter. Gleichzeitig haben viele Institute mit den Folgen der Krise und der stärkeren Regulierung zu kämpfen. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Personalmanagement eine völlig neue Bedeutung. Wir haben festgestellt, dass wirtschaftlich erfolgreiche Institute gerade hier professionelle Strukturen vorweisen und dadurch einen wichtigen Vorteil im harten Wettbewerb gewinnen.“
Personalentwicklung: Schweizer Aufwendungen unterdurchschnittlich
Die Einschätzung der Bedeutung von Personalarbeit ist in allen Instituten deutlich gestiegen. Dennoch lagen die direkten Kosten für Personalentwicklung pro Mitarbeiter und Jahr in der Schweiz mit 550 CHF sowohl unter dem Durchschnitt der Nachbarländer Deutschland und Österreich mit je 1.120 CHF (815 Euro) als auch unter dem Wert von 2009 (1.250 CHF). Die im Rahmen der zeb/-HR-Studie 2011 durchgeführten statistischen Berechnungen zeigen, dass die Qualität der Personalarbeit zu rund 65 % den Wirtschaftserfolg einer Bank bestimmt – bei der zeb/-HR-Studie 2009 lag dieser Wert noch bei rund 35 %. Damit beeinflusst die Qualität des Personalmanagements zunehmend die wirtschaftliche Schlagkraft sowie die Wettbewerbsfähigkeit einer Bank.
Steigerung der Arbeitgeberattraktivität auch umsetzen
Die grossen Herausforderungen, die durch die demografische Entwicklung und eine sinkende Attraktivität auf die Branche zukommen, sind den Banken zwar bekannt, werden aber vielfach auf die leichte Schulter genommen. So sank die Anzahl der im Personalbereich tätigen Personen im Vergleich zur Mitarbeiterzahl von 1:60 im Jahr 2009 auf 1:70 in 2011. Dennoch gaben fast alle Banken die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität als eine der wichtigsten Aufgaben an. Gleichzeitig haben aber nur 11 % entsprechende Massnahmen konkret umgesetzt. zeb/ geht davon aus, dass Aufwendungen für die Personalgewinnung in den kommenden Jahren in ähnlich hohem Masse wie die Entwicklungskosten steigen werden.
Flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung
Die zeb/-HR-Studie 2011 hat zudem ergeben, dass Top-Banken ihrer Personalarbeit eine deutlich höhere Bedeutung zumessen als der Durchschnitt. Auch erreichen sie die besten Qualitätswerte in Personalentwicklung, -führung und -einsatz. Dabei setzen sie vor allem und zunehmend auf flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung, um der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben und den unterschiedlichen Kundenansprüchen besser gerecht zu werden. Hier zeigt sich ein Trend, der sich zukünftig in der gesamten Bankenindustrie durchsetzen dürfte. Diese gewinnt damit Anschluss an andere Branchen, in denen solche Modelle längst zum Standard gehören.
Kein «Nice to have», sondern ein «Must do»
Heinz Rubin, Geschäftsführender Partner von zeb/ in Zürich, erklärt: „Will man als Bank im verschärften Wettbewerb und unter erheblichem Kostendruck profitabel wirtschaften, so ist professionelles Personalmanagement schon lange kein ‚Nice to have‘ mehr, sondern ein ‚Must do‘. Institute, die ihre Personalarbeit nicht schnell und umfassend auf Top-Qualität und messbare Wertbeiträge ausrichten, werden ihre Wettbewerbsposition in den kommenden Jahren nicht erhalten können.“
Über zeb/
zeb/rolfes.schierenbeck.associates beschäftigt aktuell an 13 Standorten in ganz Europa über 750 Mitarbeiter. Die Unternehmensgruppe zählt zu den führenden Beratungsgesellschaften für den Finanzdienstleistungssektor. Kunden sind sowohl internationale Grossbanken als auch national führende Retailbanken, Privatbanken und Versicherungen. Weitere Details zum Unternehmen veröffentlicht zeb/ in seinem zeb/Report, der unter www.zeb.ch abrufbar ist oder auf Anfrage gerne versendet wird.