Basel hat Atomausstieg schon hinter sich

Basel hat Atomausstieg schon hinter sich

Besichtigungsrundgang im Holzkraftwerk Basel.

Luzern – Die Schweizerische Umweltstiftung hat in Luzern die drei Umweltpreise für herausragende Leistungen im Umweltschutz verliehen. Unter dem Titel «Zukunftsenergie» ging der erste Preis an den unkonventionellen, risikofreudigen Basler Beamten Thomas Fisch, der mit seiner Energiefachstelle die Stadt atomstromfrei hält.

Basel-Stadt kommt als einziger Kanton in der Schweiz ohne Atomstrom aus. Sowohl die Basler chemische Industrie, das ganze Gewerbe als auch alle Haushalte leben seit Jahren gut ohne eine Kilowattstunde aus einem AKW. Und auch der lokale Stromversorger, die IWB Industriellen Werke Basel, hängen keineswegs am Subventionstropf, sondern liefern im Gegenteil Jahr für Jahr satte Gewinne in die Kantonskasse. Wie ist das möglich?

Grösstes Holzkraftwerk der Schweiz
«Basel gleicht hierin dem kleinen gallischen Dorf, das umgeben ist vom grossen römischen Atom-Reich», erläuterte Reto Locher von der Schweizerischen Umweltstiftung. Und Asterix heisst in diesem Fall Thomas Fisch, Leiter der Basler Energiefachstelle, der am Sonntag im Casino Luzern den ersten Preis 2011 der Schweizerischen Umweltstiftung erhielt. Fisch baute am grössten Holzkraftwerk der Schweiz mit, sodass inzwischen 45’000 Haushalte in Basel mit Fernwärme versorgt werden können. Er sparte mit originellen, clever konzipierten Aktionskampagnen über 100 Gigawatt pro Jahr durch Energieeffizienz ein, indem er bessere Fenster, bessere Parkhausbelüftungen, bessere Flachdächer usw. förderte. Oder indem er Stromsparlampen, Wassersparsets oder ganze Energiesparpakete verteilen liess. Und Basel investierte unter seiner Führung in die Geothermie, in Solaranlagen und in Projekte zur Nutzung von Abwärme.

Asterix und seine Helfer
Aber wie im gallischen Dorf, brauchte auch Fisch Helfer. Nur weil der ganze Kanton zusammenarbeitete, gelang dieses Kunststück. Der basel-städtische Gewerbeverband unterstützte die Effizienzaktionen, die Politik lieferte die gesetzlichen Grundlagen – unter anderem das fortschrittlichste Energiegesetz der Schweiz mit einer Förderabgabe -, Energie- und Kommunikationsfachleute tüftelten an guten, wirksamen Kampagnen, usw. Dies alles geschah relativ unbemerkt, jenseits des Jura. Mit ihrer Preisvergabe möchte die Schweizerische Umweltstiftung dies ändern und die Basler auf den Schild heben.

Weitere Preise für Solarpioniere
Der erste Preis für vorbildliche Unternehmen ging an die BE Netz AG, Ebikon, die Solarenergieanlagen realisierte lange bevor alle Welt nach alternativen Lösungen rief. Und der dritte Schweizerische Umweltpreis schickt die Jury nach Nairobi, Kenya, wo Kenyaner und Schweizer gemeinsam in den Armenvierteln der Hauptstadt Petrollampen gegen solarbetriebene Led-Leuchten austauschen. (pte/mc/ps)

Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt

Originalbeitrag Pressetext

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