Basel – Studierende der Universität Basel sind im Delsberger Becken auf neue Fundstücke aus spätkeltischer Zeit gestossen. Derzeit führen sie eine Grabung auf dem Hügel Montchaibeux durch.
Dass sich auf dem Montchaibeux zwischen Courrendlin und Rossemaison eine grosse Befestigungsanlage im Wald abzeichnet, war bereits im 19. Jahrhundert bekannt. Doch wurde sie lange für ein römisches Militärlager gehalten. Erste Hinweise auf das Alter der Anlage lieferten seit den 1970er-Jahren die Funde einiger Metallobjekte, insbesondere Münzen: Sie stammen nicht aus römischer, sondern ausschliesslich aus spätkeltischer Zeit (ca. 150–15 v. Chr.).
Der Frage, ob tatsächlich auch die Befestigungsanlage in spätkeltischer Zeit errichtet wurde, gehen seit 2019 der Fachbereich Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Basel mit der Unterstützung der Kantonsarchäologie Jura nach. Zunächst gingen Studierende der Universitäten Basel und Lausanne mit Metalldetektoren systematisch das Gelände ab; ihre Funde umfassen weitere Münzen, Fibeln sowie diverse Eisengegenstände, darunter ein Teil einer Lanze und Nägel.
Bauweise und Alter der Anlage untersucht
Auch diese neuen Artefakte stammen mehrheitlich aus spätkeltischer Zeit und bestätigen die entsprechende Datierung der Anlage. Inzwischen liegt auch eine Aufnahme des Höhenreliefs vor, auf dem die Befestigungsanlagen deutlich zu erkennen sind.
Die derzeit laufende vierwöchige Lehr- und Forschungsgrabung untersucht in drei Sondierungsschnitten Bauweise und Alter der Wall- und Grabensysteme der Anlage; die Ausgrabung wird von der Loterie Romande unterstützt. Ob die geborgenen Funde tatsächlich Rückschlüsse auf den Bau der Wallanlage oder lediglich auf eine Siedlungsphase auf dem Berg zulassen, wird noch untersucht. Insgesamt sollen die archäologischen Untersuchungen auf dem Montchaibeux weitere Einblicke in die Besiedlung des Juras kurz vor der römischen Eroberung liefern. (Universität Basel/mc/ps)