Baustart “Zephyr Ost” – Das bislang grösste Bauprojekt mit klimafreundlichem Beton

Holcim

Visualisierung von Zephyr Ost. (Copyright: Diener & Diener Architekten.)

Zug – Die Bauarbeiten für das Projekt “Zephyr Ost” im Tech Cluster Zug sind gestartet. Für das Innovationsprojekt setzt die V-ZUG Infra AG auf den Recyclingbeton EvopactRECARB der Holcim (Schweiz) AG und ein innovatives Verfahren des ETH-Spinoff neustark. Dieses entfernt CO2 aus der Abwasserreinigungsanlage der ara region bern AG und speichert es dauerhaft im Recyclingbeton. Das Bauunternehmen Marti Zentralschweiz verarbeitet den klimafreundlichen Beton zu einem viergeschossigen Rohbau.

Mit dem Einsatz von 4’200 m3 Recyclingbeton und der CO2-Bindung wird im Vergleich zu einer konventionellen Bauweise insgesamt eine Einsparung von 71 Tonnen CO2 erreicht. Das entspricht ungefähr der jährlichen CO2-Aufnahme von 3’500 Schweizer Tannen.

“Zephyr Ost” setzt neue Massstäbe für nachhaltiges Bauen
Der Neubau “Zephyr Ost” dient V-ZUG ab 2023 als neues Produktions- und Montagegebäude. Das Bauvorhaben im Tech Cluster Zug ist das bislang grösste Bauprojekt, bei dem CO2-angereicherter Beton zum Einsatz kommt. Dazu wird zum ersten Mal CO2 aus der Schweiz eingesetzt, das neustark aus der Abwasserreinigungsanlage der ara region bern AG gewinnt. Nebst der CO2-Bindung forderte die Bauherrschaft auch den Einsatz von hochwertigem Recyclingbeton. René Kühne, Projektleiter bei Marti Zentralschweiz, zeigt sich überzeugt: “Der Recyclingbeton eignet sich ideal für dieses Projekt und lässt auch bei der Verarbeitung keine Wünsche offen.“ V-Zug setzt gleichzeitig auf eine effiziente Nutzung von Beton. Christoph Graf, Projektleiter von “Zephyr Ost” bei Tech Cluster Zug AG, erklärt: “Beispielsweise wurden die Deckensysteme hinsichtlich des Materialverbrauchs optimiert, dazu sind Hohlkörperdecken an Stellen mit geringer statischer Beanspruchung geplant.”

CO2-angereicherter Recyclingbeton mit kurzen Transportwegen
Hergestellt und geliefert wird der Recyclingbeton EvopactRECARB von Holcim. Mittels modernster Technologien bereitet Holcim regionales mineralisches Rückbaumaterial zu hochwertigen Sekundärrohstoffen auf, die bei der Zement- und Betonproduktion wieder in den Baustoffkreislauf einfliessen. So besteht der Recyclingbeton aus dem ressourcenschonenden Zement Susteno, der aufbereitetes Mischgranulat als weiteren Hauptbestandteil für eine Klinkerreduktion enthält sowie rezyklierter Gesteinskörnung als Ersatz für natürliche Gesteinskörnung. Die Verwendung von diesem Recyclingbeton mit Susteno spart 50 Tonnen CO2 ein. Die verbleibenden 21 Tonnen werden durch die Karbonatisierung eingespart.

Die rezyklierte Gesteinskörnung wird in der Recycling-Aufbereitungsanlage Arge EvoREC in Oberdorf zu Granulat für die lokale Betonproduktion aufbereitet. Anschliessend wird das Granulat mit dem Trockenverfahren von neustark karbonatisiert. Bei diesem Verfahren wird CO2 aus der Abwasserreinigungsanlage der ara region bern AG dauerhaft in der rezyklierten Gesteinskörnung gespeichert. Die Technologie wurde in den vergangenen Monaten in der Schweiz getestet und wird nun kommerziell eingesetzt. Im Holcim Betonwerk in Cham, das nur fünf Kilometer von der Baustelle entfernt ist, wird die CO2-angereicherte Gesteinskörnung zu Frischbeton verarbeitet und anschliessend nach Zug geliefert. “Wir freuen uns, mithilfe des innovativen neustark-Verfahrens unserer Vision einer klimaneutralen und zirkulären Betonproduktion einen Schritt näher zu kommen. Dieses Projekt ist ein Meilenstein auf dem Weg zum nachhaltigen Bauen in der Schweiz, auch dank seiner Regionalität und kurzer Transportwege”, so Giovanni Barbarani, Head Concrete Performance bei Holcim Schweiz. (Holcim/mc/pg)

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