(Foto: Pixabay)
Zürich – Die lange Wachstumsphase der Bauwirtschaft hat ihren Höhepunkt überschritten. Die Aussichten haben sich eingetrübt. Darauf weisen die Zahlen der neusten Quartalsstatistik des Schweizerischen Baumeisterverbandes hin.
Das Bauhauptgewerbe hat die 20-Milliarden-Grenze zwar geknackt: Die Umsätze beliefen sich 2014 auf 20.1 Mrd. Franken. Dies sind 1.2% mehr als im Vorjahr. Dies liegt aber in erster Linie am ersten Halbjahr, welches von milder Witterung geprägt war. Im vierten Quartal sind die Umsätze um 7.0% auf noch 5.1 Mrd. Franken gesunken. Die Arbeitsvorräte liegen per Ende Jahr um 4.0% tiefer. Damit ist eingetreten, was sich seit längerer Zeit angekündigt hat: Die Bautätigkeit hat ihren Zenit überschritten.
Rückgang der Wohnbautätigkeit
Der Baumeisterverband erwartet für 2015 einen Rückgang der Bautätigkeit, ein eigentlicher Einbruch ist aber nicht zu erwarten. Die Zahlen vom abgelaufenen Jahr dürften jedoch nicht mehr erreicht werden. Insbesondere fällt der Wohnungsbau als Wachstumstreiber weg. Dies gilt allen voran für die Tourismusgebiete, wo nun die Schonfrist nach der Annahme der Zweitwohnungsinitiative im März 2012 abgelaufen ist – ein massiver Rückgang der Wohnbautätigkeit steht dort bevor.
Die Frankenstärke wird sich hingegen im laufenden Jahr noch kaum auswirken – es dauert eine gewisse Zeit, bis die konjunkturelle Abkühlung auch in der Bauwirtschaft ankommt. Mittelfristig wird die Branche die Abkühlung aber zu spüren bekommen, wenngleich die Folgen im Moment noch schwer abzuschätzen sind. Erstes Opfer könnte der zuletzt starke Bürobau sein, da bereits heute die Leerstände mancherorts hoch sind. (SBV/mc/pg)