BearingPoint Studie: Nachhaltiger Einkauf ist Chefsache, die Schweiz hat Nachholbedarf

Reto Tomasini, Partner BearingPoint. (Bild: BearingPoint)

Zürich – Eine globale Studie von BearingPoint zeigt: Unternehmen, in denen sich der CEO gleichzeitig als Chief Environmental Officer positioniert, sind die nachhaltigsten Einkäufer. Schweizer Unternehmen haben in europäischen Vergleich Nachholbedarf, obwohl sie über die besseren Grundlagen verfügen.

Wichtige Erkenntnisse im Überblick:

Eine neue Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint zum Thema nachhaltige Beschaffung zeigt: CEOs haben eine signifikante Gelegenheit in der Rolle als Chief Environmental Officer die Verantwortung für eine nachhaltige Transformation zu übernehmen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Unternehmen, in denen sich der CEO gleichzeitig als Chief Environmental Officer positioniert, sind auch die nachhaltigsten Einkäufer.

Von den 640 Unternehmenschefs und Experten der Beschaffung und Nachhaltigkeit, die im Rahmen dieser globalen Studie befragt wurden, bewerten 98 Prozent eine nachhaltige Beschaffung als unerlässlich für den Erfolg ihres Unternehmens. 71 Prozent der Teilnehmer aus der DACH-Region (bzw. 77 Prozent aus Europa) halten ein nachhaltiges Beschaffungskonzept für sehr bis extrem wichtig für den zukünftigen Erfolg ihres Unternehmens. Dabei bewerten 81 Prozent (DACH-Region) bzw. 77 Prozent (Europa) die Vorgehensweise ihres Unternehmens als sehr bis extrem fortschrittlich.

Nachhaltige Transformation des Einkaufs ist die nächste Herausforderung für CEOs
“Die erheblichen Störungen in den Supply-Chains durch Corona und die aktuellen geopolitischen Ereignisse zusammen mit den Bestrebungen zum Ziel ‹Netto-Null› rücken das Thema Nachhaltigkeit im Einkauf auf der CPO Agenda klar nach oben. Es bietet sich die Gelegenheit, notwendige Veränderungen im Lieferantenmanagement hin zu nachhaltigen Lieferantenportfolios mit klaren Standards und KPIs als Teil der digitalen Transformation einzuleiten oder zu beschleunigen,” so Reto Tomasini, Partner Operations bei BearingPoint in der Schweiz.

Mehr als die Hälfte aller Studienteilnehmenden nannte Wettbewerbsvorteile als Hauptgrund für die Einführung nachhaltiger Beschaffungspraktiken, weit hinter der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften mit durchschnittlich 93 Prozent in der Schweiz beziehungsweise mit 86 Prozent in Europa. Interessanterweise agieren 65 Prozent der Schweizer Unternehmen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit, um sich auf bevorstehende Regulierungen vorzubereiten, gegenüber 53 Prozent in der EU.

Die Studie zeigt auch, dass Unternehmen, die bereits ihre Kohlendioxid-Emissionen messen, besser aufgestellt sind, Initiativen zur nachhaltigeren Beschaffung und letztlich zur Dekarbonisierung ihrer Lieferkette erfolgreich umzusetzen. Bei Unternehmen, die über keine Daten zu ihren Kohlenstoffemissionen verfügen, ist die Wahrscheinlichkeit hingegen dreimal so hoch, dass sie bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele auf Hindernisse und Frust stossen werden. Schweizer Unternehmen gaben zur Hälfte an, ihre Kohlenstoffemissionen bereits zu berechnen – vergleichbar mit 51 Prozent in der EU. Allerding haben deutsche und österreichische Unternehmen mit 63 Prozent hier einen Vorsprung, was das Potenzial und den Reifegrad einer nachhaltigen Beschaffung angeht.

Schweizer Unternehmen verfügen über die nötigen Managementfähigkeiten
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Schweizer CEOs als Chief Environmental Officer auftreten und sich dabei auf die Überwindung von Hindernissen konzentrieren sollten. Dazu gehören z.B. Schwierigkeiten bei der Budget-Beschaffung, mangelnde Berichterstattung zur Nachhaltigkeit der Lieferkette und fehlende geeignete Instrumente zur Messung und Reduzierung der CO2-Emissionen.

Positiv hervorzuheben ist, dass Schweizer Unternehmen viel seltener einen Mangel an Fähigkeiten und Schulungen feststellen (30 Prozent im Vergleich zu durchschnittlich rund 50 Prozent im übrigen Europa). Zudem erfahren die Befragten in der Schweiz eine stärkere Unterstützung durch ihr Management (lediglich 19 Prozent geben einen Mangel an Unterstützung durch das Management an, verglichen mit durchschnittlich 25 Prozent in Europa). Der stärkste Punkt der Schweizer Unternehmen ist laut Umfrage ihre Fähigkeit, eine integrierte Denkweise entlang der Wertschöpfungskette vom Produktdesign bis zum Ende des Lebenszyklus zu entwickeln: 65 Prozent der Befragten in der Schweiz gaben an, einen solchen Ansatz bereits umgesetzt zu haben, weit mehr als 38 Prozent weltweit.

Um weitere Einblicke in die nachhaltige Beschaffung weltweit zu erhalten, laden Sie bitte die Studie hier herunter: https://www.bearingpoint.com/files/Global-Sustainability-Report-2021.pdf (BearingPoint/mc/ps)

Exit mobile version