Bedeutung der Hochschulen bei Investition in Forschung nimmt zu
Bern – Hochschulen sind nach dem Privatsektor der zweitwichtigste Akteur bei der Investition in die Forschung und Entwicklung. Seit den 2000er Jahren haben ihre Investitionen kontinuierlich zugenommen.
Die Aufwendungen für die von den Hochschulen selbst durchgeführte Forschung und Entwicklung betrugen 2021 rund 7 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Im Jahr 2000 hatten die Investitionen der Hochschulen lediglich 2,4 Milliarden Franken betragen.
Besonders zwischen 2008 und 2017 sind die Investitionen laut BFS gestiegen. In diesem Zeitraum nahmen die Investitionen der Hochschule in die Forschung und Entwicklung schneller zu als in allen anderen Wirtschaftssektoren.
Mehr Forschung an Fachhochschulen
Grund dafür ist einerseits, dass in den Fachhochschulen und in den pädagogischen Hochschulen mehr geforscht wird, wie es in der Publikation des BFS heisst. Trotz dieser Zunahme bleiben die Universitäten aber grösste Investorinnen unter den Hochschulen. Unis und die beiden ETH zahlen jeweils rund drei Viertel der gesamten jährlichen Aufwendungen.
Andererseits nahmen die Investitionen von Privatunternehmen verhältnismässig wenig zu. Das sei darauf zurückzuführen, dass die Schweizer Wirtschaft zwei Krisen ausgesetzt war, schreibt das BFS. Das seien die Subprime-Krise 2008 und die Aufhebung des Mindestwechselkurses für den Schweizer Franken 2015 gewesen.
Durch das Zusammenspiel der Zunahme bei den Fachhochschulen und dem beschränkten Wachstum bei den Privatunternehmen sei die Bedeutung des Hochschulsektors bei der Durchführung von Forschung und Entwicklung in der Schweiz gestiegen, so das BFS. Die Privatwirtschaft bleibt nach wie vor wichtigster Akteur in Bezug auf Investitionen. 2021 zählten sie 17 Milliarden Franken, zehn Milliarden mehr als bei den Hochschulen.
Am meisten investierten die Hochschulen 2021 in die Naturwissenschaften. Dieser Anteil betrug mehr als einen Viertel. Auf dem zweiten Platz liegt die Medizin, in die anteilsmässig ein Fünftel der Investitionen ging. Danach teilen sich die Ingenieur- und Technologiewissenschaften sowie die Sozialwissenschaften den dritten Platz. (awp/mc/ps)