Bern – Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist seit der Corona-Pandemie so gross wie noch nie und hat die Immobilienpreise weiter ansteigen lassen. Wie, das zeigt der Immobilien-Barometer für den Kanton Bern, den die Berner Kantonalbank AG (BEKB) lanciert. Neu bildet die BEKB zweimal jährlich die Preisentwicklung von Eigenheimen in den verschiedenen Regionen des Kantons Bern ab. Für dessen Erstellung arbeitet die BEKB mit dem Immobiliendienstleister IAZI zusammen.
Durch die Covid-19-Pandemie hat der Wunsch nach dem eigenen Wohntraum deutlich an Bedeutung gewonnen und die Nachfrage bei Mietern nach Eigentumswohnungen und auch Einfamilienhäusern steigen lassen. Die gesteigerte Nachfrage spiegelt sich auch in den Immobilienpreisen im Kanton Bern wider. Über die vergangenen zwölf Monate sind diese durchschnittlich um 1,9 % gestiegen, wie die Auswertung der aktuellen Transaktionen zeigt. Hierzu sind jedoch relativ grosse regionale Unterschiede festgestellt worden.
So beschränkt sich die preistreibende Wirkung der Pandemie vor allem auf die Ballungszentren und deren Umland: In der Region Bern-Mittelland hat der Wert von Eigenheimen innert Jahresfrist um 4,6 % zugenommen, in der Region Biel um 4,0 %. Demgegenüber sind in Obersimmental-Saanen und Frutigen-Niedersimmental über die letzten zwölf Monate leichte Preiskorrekturen von jeweils −1,0 % zu beobachten. Diese Regionen sind wirtschaftlich stark vom internationalen Tourismus abhängig. Obwohl inländische Gäste den coronabedingten Einbruch teilweise kompensiert haben, hat die Pandemie hier gewisse Spuren in Wirtschaft und Immobilienmarkt hinterlassen. Eine unterdurchschnittliche, wenn auch leicht positive Wertentwicklung im vergangenen Jahr ist auch im Oberaargau (0,3 %) und im Emmental (0,9 %) festzustellen. Im Bereich des kantonalen Mittels von 1,9 % bewegen sich die Eigenheimmärkte in der Region Thun (2,0 %) und im Berner Jura (2,1 %).
Hält der Boom an?
Der Wert von Wohneigentum dürfte mittelfristig weiter zunehmen. Dafür sorgt die anhaltende Nachfrage nach den eigenen vier Wänden. Diese wird getrieben durch eine – trotz Corona – beständige Zuwanderung aus dem Ausland, den steigenden individuellen Platzbedarf (Stichwort Homeoffice) und die weiterhin vorteilhaften Zinskonditionen bei der Finanzierung. Gleichzeitig verläuft die Ausweitung des Eigenheimangebots schleppend. Die Baulandreserven werden knapper, die raumplanerischen Anforderungen strenger. Die Zahlungsbereitschaft für die Realisierung des Traums vom eigenen Heim dürfte unter diesen Bedingungen weiterhin hoch bleiben.
Solche Fakten rund um die Entwicklungen zum kantonalen Immobilienmarkt veröffentlich die BEKB neu halbjährlich, jeweils im Frühling und Herbst, in Form des BEKB Immobilien-Barometers. Neben den neusten Ausprägungen beim Wohneigentum (Einfamilienhäusern und Eigentumswohnen) wird die Preisentwicklung über einen Zeitraum von 20 Jahren abgebildet. Einerseits gibt der BEKB Immobilien-Barometer einen Blick auf die Entwicklung des Kantons Bern und anderseits auch auf dessen Bezirke (Verwaltungskreise). (BEKB/mc/pg)