Zürich – Für viele Leute ist es ein Traum, der eigene Chef zu werden, jedoch wagen nur wenige den Schritt in die Selbstständigkeit. In der Schweiz ist es anfangs gar nicht so einfach, sich selbstständig zu machen, da Sie mit einigen rechtlichen Hindernissen konfrontiert werden. Mit der richtigen Vorbereitung stellt auch dies jedoch keine Herausforderung dar.
Hier haben wir einige Tipps für diejenigen zusammengestellt, die sich selbstständig machen möchten.
Erstellen Sie einen Businessplan
Eine gute Geschäftsidee ist die Grundlage für die Gründung eines erfolgreichen Unternehmens. Trotzdem müssen Sie nicht unbedingt eine neue, einzigartige Geschäftsidee haben, um Ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Die meisten Gründerinnen und Gründer beginnen mit bekannten Produkten und Dienstleistungen. Das hat den grossen Vorteil, dass man die zentralen Bedürfnisse und Probleme des Marktes kennt, wenn man bereits Erfahrungen in diesem Bereich sammeln konnte. Kunden können sich als eine aufschlussreiche Informationsquelle bezüglich Produktinnovationen und Marktlücken erweisen.
Der Vorteil eines Businessplans ist, dass Sie sofort mögliche Lücken in der Planung erkennen können. Jede Person mit Wohnsitz in der Schweiz kann sich bei der Ausgleichskasse ihres Kantons als Selbständiger anmelden und ein Formular beantragen. Sie müssen hier nachweisen, dass Sie bereits über unternehmerische Kenntnisse verfügen und in der Lage sind, auf eigene Rechnung zu arbeiten. Der Kanton entscheidet daraufhin nach den Richtlinien des Bundesamts für Sozialversicherungen, ob er den Status als Selbständiger gewährt oder nicht.
Kümmern Sie sich um Ihre Versicherungen
Als Selbstständiger müssen Sie sich selbst versichern. Die beiden wichtigsten Versicherungsarten sind die Sozialversicherung für Sie und Ihre Mitarbeiter und die Unternehmensversicherung. Für Selbstständige und Unternehmen gibt es darüber hinaus moderne Versicherer wie insureQ, die Gewerbeversicherungen anbieten, die auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Besonders wichtig sind dabei die Berufshaftpflicht- und die Betriebshaftpflichtversicherung. Auch ein Rechtsschutz ist eigentlich immer empfehlenswert, um gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
Passende Rechtsform und der Kapitalbedarf
Das Beantragungsverfahren für selbstständige Erwerbstätigkeit unterscheidet sich von Kanton zu Kanton. Ausserdem gibt es einige Überlegungen zwecks der Rechtsform zu erwägen. Hier gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, darunter Einzelunternehmen, Personengesellschaft oder Kapitalgesellschaft. Führt eine Einzelperson ein Unternehmen im kaufmännischen Sinne unter eigenem Namen und auf eigene Rechnung, handelt es sich um ein Einzelunternehmen. Diese Rechtsform ist sehr beliebt und für viele Existenzgründer der Einstieg in die Selbstständigkeit, da sie jederzeit in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt werden kann. Als Inhaber eines Einzelunternehmens oder Partner einer Personengesellschaft gelten Sie als Selbstständiger. Der Kapitalbedarf für die Gründung variiert je nachdem, welche Richtung Sie einschlagen. Manchmal reicht das Eigenkapital aus, bei grösseren Vorhaben können auch Investoren oder Kredite aushelfen.
Bezüglich des Startkapitals für die verschiedenen Rechtsformen gibt es folgende Richtlinien:
- GmbH-Gründung: mind. 20’000 CHF
- Einzelfirma-Gründung: keine Vorschriften für das Gründungskapital
- AG-Gründung: mind. 100’000 CHF
Je nach Rechtsform ihres Unternehmens zahlen Selbstständige entweder Einkommens- und Vermögenssteuern wie natürliche Personen oder Kapital- und Ertragssteuern wie juristische Personen. Sollten Sie im Jahr einen Umsatz von über 100’000 CHF haben, müssen Sie ebenfalls die Mehrwertsteuer abrechnen. Die Eintragung ins Handelsregister ist für eine Einzelfirma ebenfalls erst ab einem Umsatz von 100’000 Franken im Jahr bindend.
Trennen Sie Geschäfts- und Privatkosten
Sie sollten in jedem Fall persönliche und geschäftliche Kosten voneinander trennen. Mit getrennten Konten sind Einnahmen und Ausgaben wesentlich einfacher nachzuvollziehen. Da Freiberufler kein regelmässiges Einkommen haben und keine Steuern im herkömmlichen Sinne zahlen, ist es unerlässlich, detaillierte Aufzeichnungen über Ihre Finanzen zu führen.
Der richtige Name fürs Unternehmen
Bei der Namensfindung gibt es ebenfalls einige Dinge zu beachten. Der gewählte Name sollte keineswegs Markenrecht verletzen. Falls Sie Marketing betreiben wollen, sollten Sie ferner überprüfen, ob der Name noch verfügbar für Domains oder Social-Media-Plattformen ist. Er sollte im Allgemeinen auch möglichst kurz und einfach zu schreiben und auszusprechen sein, sodass er im Kopf bleibt. Sollten Sie einen Namen gefunden haben, ist es immer eine gute Idee, sich Feedback von Familie und Bekannten geben zu lassen. Klingt der Name gut genug oder komisch? Sollten Sie genug positive Reaktionen bekommen, wissen Sie, dass Sie auf der richtigen Fährte sind.
Fazit
Die ersten Schritte in die Selbstständigkeit können kompliziert sein, lohnen sich allerdings, um als eigener Chef durchstarten zu können. Die oben stehenden Tipps können Ihnen den Anfang etwas erleichtern und Sie Ihrem Ziel näherbringen. (IQ/mc/hfu)