Wollerau – Angesichts des noch unklaren Ausmasses der mit der digitalen Transformation einhergehenden Veränderungen in der Arbeitswelt schürt „Industrie 4.0“ vor allem bei Arbeitnehmern und auch Unternehmen Zukunftsängste. Übersehen werden dabei die grossen Potentiale im Rahmen einer Reputation Management- und Employer Branding-Strategie.
Veränderungen kommen für uns Menschen meist ungelegen, sind wir doch erst gerade dabei, uns mit der aktuellen Situation vertraut zu machen. Schon zu Zeiten der industriellen Revolution, der fortschreitenden Industrialisierung und Automatisierung gab es bei Unternehmen wie auch Arbeitnehmern im Zuge der darwinschen Umwälzungsprozesse Gewinner wie auch viele Verlierer. Auf welcher Seite man schlussendlich stand, hing immer auch von der Anpassungsfähigkeit und -schnelligkeit ab. Jetzt ist mit Industrie 4.0 und Künstlicher Intelligenz eine neue gewaltige Umwälzung im Gange, bei der verunsicherte Akteure eine Abwehrhaltung einnehmen oder gar auf Rückzug gehen. Aber gerade weil der Ausgang dieser Veränderungen völlig offen ist, sind die Chancen für eine gemeinsame Ausgestaltung gross.
Neue Berufsbilder
Veränderungen in der Berufswelt haben uns schon immer begleitet und zu komplett neuen Berufen geführt. Die Kinder von Landwirten und Handwerkern sind heute Masseure, Coaches oder Sprachtherapeuten. Wie sieht die Zukunft der Arbeit im Zuge der digitalen Transformation aus und welche Berufe werden an Attraktivität verlieren oder ganz obsolet werden? Schon heute gibt es Roboterdrohnen, fahrerlose Fahrzeuge und hochentwickelte Smart Phones, die in die exotischsten Sprachen übersetzen – und das mit erstaunlich guter Qualität. Der Sportartikelhersteller Adidas produziert zukünftig die Sohlen seiner Sportschuhe mit 3D-Druckern und revolutioniert damit die Fertigung. Kein Wunder, geht bei den Menschen die Sorge um die Zukunft ihres Arbeitsplatzes um.
Spezialisierung hat Zukunft
Im Zuge dieser Veränderungen wird die Spezialisierung bei Unternehmen wie Arbeitskräften immer wichtiger. Dabei wird der schon seit Jahren beschriebene „Krieg um Talente“ jetzt erst richtig entfacht. Ähnlich wie die Rohstoffmächte sich um die Seltenen Erden balgen, kämpfen die Unternehmen in allen Branchen um die Talente mit diesen besonderen Qualifikationen, die für den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit matchentscheidend sind. Wer also als Arbeitskraft über die Qualifikationen der Zukunft verfügt, zählt also keineswegs zu den Opfern des Wandels, sondern zu den Gewinnern.
Corporate Care & Employability
Welche Strategien stehen Unternehmen im Kampf um diese seltenen Talente zur Wahl? Als Gegenentwurf zu der in vielen Unternehmen noch immer vorherrschenden desaströsen Hire- & Fire-Kultur, können sich Unternehmen mit einer Care-Strategie als vorbildlicher Arbeitgeber positionieren. Eine grosse Chance liegt in der Übernahme und Neuinterpretation von, seitens der öffentlichen Hand nicht mehr finanzierbaren „Sozialleistungen“, beispielsweise in den Bereichen der Alters- und Gesundheitsvorsorge oder Bildung. Zuwendungen also, die weit über oft wahllos vergebene so genannten Fringe Benefits hinausgehen. Einmal mehr verblüffte hier Google die Welt mit dem Angebot, die Angehörigen der verstorbenen Mitarbeiter zu unterstützen. Dabei gibt es zehn Jahre lang das halbe Gehalt des Verstorbenen und Kinder bekommen 1000 Dollar pro Monat. Grosszügigkeit, die sich direkt auf die Motivation und Loyalität der Angestellten durchschlägt! Mit Bildungsangeboten, die auf die eigenen spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind, halten Unternehmen die Qualifikationen ihrer Mitarbeitenden à jour – und sichern gleichzeitig deren Beschäftigungsfähigkeit und Marktwert.
Fazit: Um zu den Gewinnern des Wandels zu zählen, sind Unternehmen wie Mitarbeiter gut beraten, die Herausforderungen im Rahmen von Industrie 4.0 mit Eigeninitiative und vor allem gemeinsam anzunehmen. Angebote im Vorsorge- und Bildungsbereich sind für beide Seiten gewinnbringend und eine überzeugende Antwort auf die wachsende Forderung nach gesellschaftlicher Verantwortung.
Bernhard Bauhofer
Seit dem Jahre 2000 zählt Bernhard Bauhofer zu den Pionieren für Corporate & Personal Reputation Management in der Schweiz und Europa. Innerhalb seines Reputation Management-Ansatzes werden alle relevanten Faktoren wie Innovation, Human Resources Communications, Corporate Governance und CEO ganzheitlich umgesetzt.
Sparring Partners GmbH
ist eine auf Reputation Management spezialisierte Unternehmensberatung mit Sitz in Wollerau, Kanton Schwyz. Zu ihren Kunden zählt sie Unternehmen in der Schweiz und weltweit operierende Anbieter aus unterschiedlichen Branchen wie Finanzdienstleistungen, Pharma, Retail & Food und Entertainment.