Beschäftigte wollen im Büro «unterhalten» werden
(Foto: Fotowerk – Fotolia.com)
Köln – Hochqualifizierte Beschäftigte erwarten im Büro zunehmend die gleiche „spielerische Unterhaltung“, die sie privat durch „Erwachsenen-Spielzeuge“ wie Smartphones und Tablets gewohnt sind. Zu dieser Erkenntnis gelangt der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco in seinem neuen Whitepaper „Forum Entertainment“. Als Ursache nennt der Autor und Leiter der eco-Kompetenzgruppe Forum Entertainment, Michael Melcher, die zunehmende Auflösung der Trennlinie zwischen Privat- und Berufsleben.
„Wir erleben derzeit eine rasante Verschmelzung der aus dem Entertainment gewohnten Haptik mit den üblichen Werkzeugen der Geschäftswelt. Die Mitarbeiter erwarten am Arbeitsplatz die gleichen spielerischen Elemente, die sie tagtäglich privat nutzen“, erklärt Melcher. Der eco-Kompetenzgruppenleiter weist auf die damit verbundenen Folgen für die Wirtschaft hin: „Um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, sind die Unternehmen gezwungen, ihre Arbeitsplätze mit einem Unterhaltungswert zu versehen. Nur wenn die Firmen das Arbeiten angenehm und unterhaltsam machen, erreichen sie ein innovatives und dynamisches Image. Das wiederum ist die Voraussetzung, um junge Talente anzuziehen und der Abwanderung erfahrener Mitarbeiter vorzubeugen.“
Consumerization aktiv nutzen
Die Nutzung von so genannten Serious Games als Mittel zur Personalgewinnung und im Werbeeinsatz steht nach Einschätzung des eco-Verbandes beispielhaft für das unaufhaltsame Eindringen des Entertainments in die Geschäftswelt. „Im Angesichts des weiter steigenden IT-Fachkräftemangels kann man den Unternehmen nur raten, die Consumerization aktiv zu nutzen, um sich für junge Fachkräfte attraktiv darzustellen“, meint Michael Melcher.
Insbesondere die mittelständische Wirtschaft habe häufig Probleme, spielerische Elemente am Arbeitsplatz zuzulassen, hat der eco-Kompetenzgruppenleiter beobachtet. Dazu Michael Melcher: „Bei gestandenen Mittelständlern herrscht vielerorts immer noch die Auffassung, dass Arbeit und Spass nichts miteinander zu tun haben. Gerade im Bereich der angenehm gestalteten Arbeits-Apps bieten sich da aber vielfältige Möglichkeiten.“ (eco/mc/pg)