BFW schreibt im Halbjahr höheren Gewinn
Frauenfeld – Die Ostschweizer Immobiliengesellschaft BFW Liegenschaften hat im ersten Semester mehr verdient. Den Ausschlag gab vor allem ein verbessertes Finanzergebnis, nachdem die entsprechende Vorjahresperiode durch Bewertungsverluste von Zinsabsicherungsinstrumenten belastet war. Fortschritte wurden bei der Reduktion des Leerstands gemacht. Hier rechnet das Management aufgrund der aktuellen Marktlage jedoch mit etwas Gegenwind.
Eine Investition zahlt sich aus: Für eine Steigerung des Mietertrags im Halbjahr um 5,2% auf 10,5 Mio CHF ist vor allem die sanierte und seit Herbst letzten Jahres wiedervermietete Liegenschaft an der Schaffhauserstrasse 210 in Zürich verantwortlich. «Die Erträge haben wir erstmals über ein ganzes Halbjahr in den Büchern», sagte BFW-Chef Reto Borner an einer Telefonkonferenz am Donnerstag. Er hatte im April die Funktion des CEO von Unternehmensgründer und Mehrheitsaktionär Beat Frischknecht übernommen. Frischknecht ist seitdem Präsident des Verwaltungsrates.
Tieferer Leerstand
Die Leerstandsquote ging deutlich zurück auf 8,2% am Bilanzstichtag von 11,6% per Ende Juni 2016. Klammert man die Umnutzungsprojekte aus, zeigt sich ebenfalls eine Reduktion des Leerstands (6,8% nach 7,5%). Im zweiten Quartal habe der Leerstand gegenüber dem Jahresbeginn jedoch leicht zugenommen, wie Philipp Hafen anmerkte, der für Borner auf den Posten des Finanzchefs nachgerückt war.
Und es sei mit einem weiteren Anstieg zu rechnen, vor allem in ländlichen Regionen, ergänzte Borner. Der Trend dürfte sich 2018 verstärken, wie es hiess. «Auch in städtischen Lagen kann man derzeit nicht mehr jeden Mietpreis verlangen.»
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT sank jedoch um 6,6% auf 16,3 Mio CHF. Darin enthalten ist allerdings ein um 15% tieferer Erfolg aus Neubewertung von 9,1 Mio. Unter dem Strich hat sich das Ergebnis mit 13,2 Mio CHF aber mehr als verdoppelt. Der Grund: In der Vorjahresperiode resultierte beim Finanzergebnis ein Verlust von 10 Mio CHF, was vor allem auf Bewertungsverluste auf Zinsabsicherungsinstrumente – sogenannte Zinsswaps – zurückzuführen ist. Für das erste Halbjahr 2017 weist BFW im Finanzergebnis eine schwarze Null aus.
Zuversichtlicher Ausblick
Für die zweite Jahreshälfte 2017 erwartet das Management auf Stufe EBIT (ohne Neubewertungseffekte der Liegenschaften) ein ähnliches Ergebnis wie im ersten Halbjahr. Insgesamt bleibe man zuversichtlich, dass der Immobilienmarkt Schweiz speziell im Wohnbereich trotz einiger wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten langfristig attraktiv bleiben werde, hiess es.
Zudem gab BFW ein Update zum Umnutzungsprojekt an der Freiestrasse 4 in Weinfelden. In dem auf September fertiggestellten Projekt seien 42 neue Mietwohnungen, 73 Parkplätze sowie Gewerbe- und Dienstleistungsflächen von rund 900 Quadratmetern entstanden. Die Erstvermietung habe erfolgreich begonnen. Die ersten Mieter seien bereits eingezogen. (awp/mc/pg)