Welcome to Zimbabwe Territory, wo man sich nichts für seine verwetteten Billionen kaufen kann.
von Artur P. Schmidt
Was immer man macht, man macht es falsch, so könnte man den Zustand der US-amerikanischen Wirtschaft in wenigen Worten umschreiben. Das grösste Ponzi-Schema der Welt hat viel Erfahrung bei der Manipulation von Statistiken und im Schönrechnen der Arbeitslosenzahlen.
Zwischen Überangebot und Knappheit
Während die Energiepreise und die Lebensmittelpreise immer weiter ansteigen, sind die Preise für gebrauchte Güter wie Immobilien, Computer, Möbel, Haushaltsgeräte oder Autos weiter rückläufig. Dieses Phänomen wird von F. Osborne Brown als Biflation bezeichnet, einem gleichzeitigen Auftreten von inflationären und deflationären Effekten. Bei einer Biflation, gibt es einen Anstieg der Preise von auf Rohstoffen basierenden Vermögenswerten wie Nahrungsmittel und Energie (Inflation) und gleichzeitig fallende Preise bei auf Kredit gekauften Vermögenswerten. Bei der Biflation wird die Wirtschaft durch ein Überangebot an Geld, welches mittels Quantitativen Easings der Zentralbanken erzeugt wird, künstlich auf Wachstumskurs gebracht. Da mehr Geld vorhanden ist und die Kaufkraft zurückgeht, steigen alle auf Rohstoffe basierende Vermögenswerte stark an, wodurch neue Knappheiten entstehen.
Prolongierung des falschen Weges
Dass gleichzeitig die Arbeitslosigkeit steigt und hoch bleibt ist ein weiterer Effekt, der die Injektion von immer mehr Kapital in die Wirtschaft erfordert und so die Preisspirale im Rohstoffsektor immer weiter anheizt. Es gibt nur zwei Möglichkeiten Rohstoffhaussen zu stoppen: 1. Ein starker Zinsanstieg und 2. Eine starke Reduktion des Geldmengenwachstums. Beides führt jedoch dann zu einer starken deflationären Kontraktion der Gesamtwirtschaft, welches eine neue Krise heraufbeschwören würde. Deshalb wird von Seiten der amerikanischen Notenbank alles getan, um den biflationären Zustand als das geringere Übel zu prolongieren. Dies geht so lange gut, wie die Inflation nicht zu galoppieren beginnt und hyperinflationäre Züge annimmt. Tritt dieser Fall ein, wird es zu einem bösen Erwachen und harten Einschnitten kommen, die eine mögliche Rezession zu einer schweren Depression werden lassen können.
Wettschulden werden nicht zurückbezahlt
Die Lösung kann dann nur eine Grosse Währungsreform sein, die die Exzesse einer Generation von Schuldenjunkies bereinigt, die dazu geführt haben, dass eine Investmentbank wie Goldman Sachs sogar gegen ihre eigenen Kunden gewettet hat. Welcome to Zimbabwe Territory, wo man sich nichts für seine verwetteten Billionen kaufen kann!
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Über Artur P. Schmidt
Der Wirtschaftskybernetiker Dr.-Ing. Artur P. Schmidt wurde in Stuttgart geboren. Er besuchte im Stadtteil Zuffenhausen das Ferdinand-Porsche-Gymnasium und machte dort das Abitur. Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und Berlin schloss er im Alter von 27 Jahren mit der Bestnote im Fachgebiet Raketentechnik ab, so dass ihm von Prof. H.H. Koelle die Promotion angetragen wurde. Im Alter von 30 Jahren erhielt Artur P. Schmidt den Doktortitel für ein kybernetisches Marktanalyse-Verfahren am Beispiel der Strategischen Planung von Airbus Industries. Nach einer Beratungstätigkeit bei Anderson Consulting sowie als Leiter der Strategischen Analyse der Ruhrgas AG war Dr. Schmidt Stipendiant der Stiftung zur Förderung der systemorientierten Managementlehre und letzter Schüler von Prof. Hans Ulrich, dem Begründer des St. Galler Management-Ansatzes. Während dieser Zeit begann Dr. Schmidt seine publizistische Laufbahn, aus denen Bestseller wie «Endo-Management» und «Der Wissensnavigator» sowie Wirtschaftsbücher wie «Wohlstand_fuer_alle.com» oder «Crashonomics» hervorgingen. Sein neuestes Buch, welches im EWK-Verlag erschienen ist, heisst «Unter Bankstern».
Heute ist Artur P. Schmidt Herausgeber des Online-News-Portals www.wissensnavigator.com sowie der Finanz-Portale www.bankingcockpit.com, www.wallstreetcockpit.com, www.futurescockpit.com und www.optioncockpit.com sowie Geschäftsführer der Tradercockpit GmbH. Dr. Schmidt ist ein gefragter Keynote-Speaker sowie Kolumnist für zahlreiche Finanzpublikationen.