Es war ein wahnwitziges Experiment: In der Wüste Arizonas liessen sich Freiwillige in einer riesigen Kunstwelt einschliessen – bis das Projekt «Biosphere 2» spektakulär floppte. Nun wird dort wieder Wissenschaft betrieben. Ein Besuch.
Auf den ersten Blick ist es nur ein schlicht aussehender Abhang, bedeckt von fein gemahlenem Gestein. Für John Adams hingegen ist es das grösste erdwissenschaftliche Laborexperiment des Planeten. «Was Sie hier sehen, hat Forscher drei bis vier Jahre Entwicklungszeit gekostet», sagt Adams.
Wir stehen in einem Glashaus. Vor uns erstreckt sich eine schiefe Ebene auf Stelzen, rund 30 Meter lang und gut zehn Meter breit. Gefüllt ist sie mit grauem Basaltgestein aus einem Vulkankrater im Norden von Arizona. Die ganze Installation wiegt, so sagt es Adams, fast 1000 Tonnen. Und dies hier ist nur eins von drei identischen Exemplaren des Versuchsaufbaus, die anderen beiden stehen nebenan. Zusammen ergeben sie das Landscape Evolution Observatory, kurz «Leo».