Bitcoin-Technologie ist ein fataler Klimakiller

Bitcoin-Technologie ist ein fataler Klimakiller
Bitcoin ist eine Kryptowährung, die einen hohen Bedarf an Rechenleistung erfordert.

Manoa – Die von vielen misstrauisch beäugten Kryptowährungen wie Bitcoin haben das Zeug, den Klimawandel zu beschleunigen. Die globalen Durchschnittstemperaturen könnten bis 2033 um zwei Grad Celsius ansteigen, warnen Forscher der University of Hawaii in ihrer aktuellen Studie, deren Ergebnisse in «Nature Climate Change» veröffentlicht worden sind.

Technologie mit Folgen
Was absurd klingt, hat einen durchaus ernsten Hintergrund. Jede Transaktion setzt einen gigantischen Computerapparat in Bewegung, der vielerlei Prüfungen vornimmt, um zu verhindern, dass Betrüger die nur virtuell existierenden Gelder abzweigen. Die fatalen Folgen für das Klima könnten eintreten, wenn sich Kryptowährungen ähnlich stark durchsetzen würden wie andere moderne Technologien, glauben die Forscher.

«Bitcoin ist eine Kryptowährung, die einen hohen Bedarf an Rechenleistung erfordert», sagt Randi Rollins, der sein Studium fast abgeschlossen hat und zu den Autoren der Studie gehört. «Das wird sich in einem hohen Bedarf an elektrischer Energie niederschlagen.» Kryptografische Techniken wie Digitale Signaturen sorgen dafür, dass gültige Transaktionen mit Bitcoins nur vom jeweiligen Eigentümer vorgenommen und die virtuellen Münzen nicht mehrfach ausgegeben werden können.

Die Währungseinheiten werden durch die Lösung kryptografischer Aufgaben, das sogenannte Mining, geschaffen. Die Miner erzeugen dabei nicht nur neue Geldeinheiten, sondern hängen neue Transaktionen an die Blockchain an. Dadurch gewährleisten sie deren Integrität. All das ist extrem rechenintensiv, andererseits auch extrem sicher. Hacker haben hier keine Chance.

69 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr
Über den hohen Bedarf an Rechnerleistung wird online intensiv diskutiert. Die negativen Einflüsse auf die Umwelt spielen dabei oft aber keine Rolle. Rollins und seine Mitarbeiter haben bei ihrer Abschätzung die Wirkungsgrade der Computer analysiert, die in die Bitcoin-Berechnungen eingebunden sind. Auch die Standorte der Schürfer, die neue Geldeinheiten schaffen sowie der Energiemix in den Ländern, in denen die Schürfer sitzen, wurden berücksichtigt. Darauf basierend haben die Forscher die CO2-Emissionen berechnet – und kamen auf 69 Mio. Tonnen im Jahr 2017.

Angesichts von mehr als 30 Mrd. Tonnen CO2 weltweit ist das laut den Experten noch nicht allzu viel. Doch das werde sich ändern. Wenn sich Kryptowährungen nur langsam durchsetzten, werde die Zwei-Grad-Grenze erst 2033 erreicht. Wenn es aber so schnell gehe wie bei anderen Technologien, sei es schon 2024 soweit. «Bisher gelten die Emissionen des Verkehrs, der Haustechnik und der Lebensmittelproduktion als Hauptursachen für den Klimawandel», sagt Katie Taladay, die zum Team gehört. «Jetzt zeigt sich, dass Bitcoins ebenfalls auf diese Liste gehören.» (pte/mc/ps)

University of Hawaii

Original-Beitrag bei pressetext

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