C33: Schweizer Koordinationsstelle für zirkuläres Bauen gegründet
Zürich – Das Engagement im Bausektor ist entscheidend für die Realisierung der Verpflichtung der Schweiz, die Emissionen gemäss dem Pariser Klimaabkommen zu reduzieren. Die Kreislaufwirtschaft bietet einen innovativen Ansatz zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Abfall. Die Zusammenarbeit von öffentlicher Hand, Unternehmen und der Wissenschaft schafft ein gemeinsames Verständnis, was es für die Realisierung von zirkulärem Bauen braucht.
Dafür ist Koordinierung zentral, denn Kollaboration zwischen Public- und Private-Initiativen stärkt die Resilienz der gesamten Industrie. Der «Circular Construction Catalyst 2033» (C33) ist die neue Schweizer Koordinationsstelle für zirkuläres Bauen für alle Akteure im Hoch- und Tiefbau. C33 dient als neutrale Anlaufstelle für Informationsaustausch, Verbindung bestehender Aktivitäten und Teilen von Wissen.
Bausektor verursacht 40 Prozent der CO2-Emissionen weltweit
In der Schweiz entfallen laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) auf Aushub- und Ausbruchmaterial aus der Bautätigkeit knapp zwei Drittel des gesamten Abfallaufkommens (57 Mio. Tonnen) und auf den Rückbau von Gebäuden, Strassen und Bahntrassen ein Fünftel (17 Mio. Tonnen). Weltweit ist der Bausektor für rund 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Damit hat der Bausektor einen grossen Hebel für eine Transformation in Richtung ressourcenschonendem und zirkulären Bauen.
Zirkuläres Bauen als neues Normal
«Mit C33, der Schweizer Koordinationsstelle für zirkuläres Bauen, wollen wir einen Beitrag leisten, bis spätestens 2033 zirkuläres Bauen als neues Normal zu etablieren,» sagt Marloes Fischer, Mitgründerin von C33 und CEO von Circular Hub. «Durch Koordination und Verteilen von Wissen aus konkreten Projekten und der öffentlichen Bereitstellung über die C33-Plattform können wir den Aufbau des nötigen Fachwissens für die Schweizer Baubranche beschleunigen. Wenn alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette im Bau koordiniert kooperieren, gelingt der Wandel hin zu einem zirkulären Bauwesen.»
Ziel des C33-Vereins ist es, in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein die Prinzipien einer Kreislaufwirtschaft im Bau-, Infrastruktur- und Immobiliensektor über die professionelle und transparente Koordination von Aktivitäten Dritter zu fördern.
«Damit die Bereitschaft und das Engagement der Bauindustrie, die Bewegung in Richtung Zirkularität mitzugestalten, bestmöglich und branchenweit zur Wirkung gebracht werden kann, gehen wir mit C33 den Weg der Gemeinnützigkeit,» ergänzt Michel Bohren, Mitgründer von C33 und Geschäftsführer von CRB Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung.
Aufbau eines Learning Networks
Die Gründung von C33 wird von CRB und Circular Hub sowie den Netzwerkpartnern Bauenschweiz, CEA-Lab der ETH Zürich, Circular Economy Switzerland und Eberhard Unternehmungen unterstützt. In den kommenden Monaten nimmt der Vorstand und ein Gremium aus Fachexperten die Arbeit auf. Zu den ersten geplanten Tätigkeiten, die C33 in Kooperation mit Branchenexperten koordiniert, gehört der Aufbau eines «Learning Network». Der Wissensaustausch und die Zusammenarbeit fördern Innovationen zur Umsetzung von zirkulärem Bauen und treiben die dafür notwendigen Prozesse und «Best Practices» voran. Auch wird das Thema Messen und Monitoren von Zirkularität im Fokus stehen, damit zirkuläres Bauen in der Praxis messbar gemacht wird.
Interessierte Akteure können Vereinsmitglieder werden und die Bewegung aktiv mitgestalten. (pd/mc/pg)