Stockholm – Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an David Baker, Demis Hassabis und John M. Jumper aus den USA und Grossbritannien für ihre Forschung mit lebenden Proteinen. Das teilte das Karolinska-Institut am Mittwoch in Stockholm mit.
Der Preis geht zu einer Hälfte an den Biochemiker David Baker von der University of Washington in Seattle. Er erhält den Preis für computergestütztes Proteindesign. Zur anderen Hälfte werden die Briten Hassabis und Jumper vom KI-Unternehmen Google Deepmind für die Vorhersage der komplexen Strukturen von Proteinen mithilfe von Künstlicher Intelligenz geehrt.
Seit 2023 beträgt das Preisgeld pro Kategorie 11 Millionen schwedische Kronen, das entspricht rund 910’000 Franken. Geht die Auszeichnung in einer Kategorie an zwei oder drei Preisträger zugleich, dann teilen sie sich diese Summe.
Vor sieben Jahren ging der Preis zuletzt an die Schweiz. Der Waadtländer Biophysiker Jacques Dubochet erhielt gemeinsam mit dem Briten Richard Henderson und dem Deutsch-Amerikaner Joachim Frank den Nobelpreis für die von ihnen entwickelte Kryoelektronenmikroskopie.
Die Chemie stellt nach der Medizin und der Physik traditionell die dritte von insgesamt sechs Preiskategorien dar, in denen verschiedene Institutionen in Stockholm und Oslo die Nobelpreise vergeben.
Am Donnerstag werden die Träger des Literatur-Nobelpreises verkündet. Am Freitag folgt die Bekanntgabe für den Friedens-Nobelpreis. Der Reigen endet am kommenden Montag mit dem von der schwedischen Reichsbank gestifteten Wirtschafts-Nobelpreis. Es ist die einzige Auszeichnung, die nicht auf das Testament des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel zurückgeht.
Die Vergabe aller Auszeichnungen findet am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. (awp/mc/ps)